Nach den Protesten gegen den iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad am Mittwoch hat es in Teheran weitere Festnahmen von Journalisten gegeben. Die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars berichtete am Freitag, vier Reporter seien festgenommen worden. Es handelte sich demnach um zwei Kanadier, einen Japaner und einen iranischen Mitarbeiter eines Fernsehsenders.

Bereits am Donnerstag war bekanntgeworden, dass ein Reporter der französischen Nachrichtenagentur AFP in Teheran festgehalten wird. Der Mann war am Freitag weiter in Haft.

Auch ein dänischer Journalismus-Student ist nach Angaben der dänischen Journalisten-Union vom Freitag im Iran festgenommen worden. Der junge Mann habe sich zu Studienzwecken in Teheran aufgehalten und sei dort vermutlich im Zusammenhang mit den Demonstrationen am 30. Jahrestag des Sturms auf die US-Botschaft verhaftet worden.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) berichtet von einer Verschlechterung der Situation von Medienmitarbeitern und Bloggern im Iran. In den vergangenen Tagen sei es zu weiteren Festnahmen von Journalisten und Internet-Dissidenten gekommen. "Die illegalen Festnahmen und Entführungen von Journalisten im Iran gehen weiter", teilte ROG am Freitag in Berlin mit. Mehr als 100 Medienmitarbeiter und Blogger seien seit dem 12. Juni, dem Tag der umstrittenen Präsidentschaftswahl, festgenommen worden. Mindestens 23 sind demnach immer noch hinter Gittern.

Journalisten, Fotografen und TV-Teams durften am Mittwoch nur von den staatlichen Feiern zum 30. Jahrestag der Besetzung der US- Botschaft in Teheran berichten, nicht aber von den Protesten der Opposition wenige hundert Meter entfernt. (APA)