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Mark Thatcher wurde in Südafrika zu einer Geldstafe verurteilt, weil er einen Hubschrauber für den geplanten Staatstreich gekauft hatte.

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Der freigelassene Söldner Niek du Toit belastet den Sohn der Ex-Premierministerin.

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Bis zu zwei Millionen Pfund  (2,2 Millionen Euro) könnte der ehemalige SAS-Soldat und Söldnerführer Simon Mann mit seinem Bericht über den gescheiterten Putsch in Äquatorialguinea verdienen, schätzt Starpublizist Mark Clifford. "Wenn er belegen kann, das Mark Thatcher (der Sohn der ehemaligen Premierministerin, Anm.) im Zentrum stand, ist das ein paar Millionen wert", sagte er zum "Guardian".

Der Unternehmer und Autorennfahrer Thatcher und der britisch-libanesische Ölhändler Ely Calil, die Mann in seinen Gefängnisnotizen als "Scratcher" und "Smelly" bezeichnet,  bestreiten die Vorwürfe.

Auch südafrikanischer Söldner belastet Thatcher

Der südafrikanische Söldner Niek du Toit, der zusammen mit Mann aus äquatorialguineischer Haft entlassen worden war, bezeichnete Thatcher  im Gespräch mit der Zeitung "The Star" als "Big Player" und berichtet, sich bei den Vorbereitungen zu dem gescheiterten Staatstreich mit ihm getroffen zu haben. Damals habe ihm Thatcher erzählt, er benötige für Geschäfte im Sudan einen Hubschrauber. "Erst als wir in Äquatorialguinea ankamen, begriff ich welche 'Geschäfte' er meinte", sagte der Südafrikaner.

Scotland Yard ermittelt seit 2004, ob im Rahmen des gescheiterten Staatstreichs Straftaten auf britischem Boden begangen wurden. Für die Nachforschungen, die unter dem Nasmen "Operation Antara" laufen, reisten Mitarbeiter der Antiterror-Einheit SO15 mehrmals nach Afrika, um dort Zeugen zu befragen.

Teodoro Obiang, der Präsident Äquatorialguineas, und seine Justiz bemühen sich um eine Auslieferung Thatchers. Obiang selbst hat mit Umstürzen Erfahrung. Er kam 1979 an die Macht, als er gegen seinen Onkel Marcias Nguema putschte und ihn erschießen ließ.

Die ehemalige spanische Kolonie Äquatorialguinea gilt als einer der zehn korruptesten Staaten der Welt. Menschenrechtsorganisationen klagen, das die Verletzung von Menschenrechten zu den schlimmsten in Afrika gehören. Doch mit seinen reichen Ölvorkommen lockt der Zwergstaat potenzielle Wirtschaftspartner, derunter die US-Konzerne ExxonMobil, Amerada Hess and Marathon Oil, die laut "Financial Times" dort täglich 380,000 Barrel fördern. (bed/derStandard.at, 6.11.2009)