Bild nicht mehr verfügbar.

Albert II. von Monaco soll einen Ein-Mann-Geheimdienst beschäftigt, aber nicht bezahlt haben.

Foto: AP/Vincent

Paris - In einem bizarren Rechtsstreit stehen sich der Fürst von Monaco und ein angeblicher früherer FBI-Agent gegenüber. Der in Kalifornien lebende Robert Eringer behauptet, Fürst Albert II. habe ihn als Agenten angeheuert und mit dem Aufbau eines Geheimdienstes "Monaco Intelligence Service" (MIS) beauftragt. Nach mehreren Jahren habe Albert ihn aber im März 2007 auf offenen Rechnungen sitzen lassen. Jetzt hat Eringer den Fürsten in Kalifornien verklagt.

Monaco wies die Behauptungen am Freitag zurück. "Die Fürstliche Regierung erklärt, dass in den Diensten des monegassischen Staates niemals irgendeine Struktur mit dem Namen MIS (Monaco Intelligence Service) existiert hat", heißt es. Das Ansehen des Fürsten werde beschädigt.

Mitgliedsnummer 001

Das Pariser Blatt "Paris Match" druckte am Donnerstag Eringers angeblichen MIS-Ausweis mit Foto und Laufnummer 001 ab. Der Ausweis habe "keine rechtliche Existenz im Fürstentum" und sei nicht authentisch, erklärte Monaco. Eringer sagte dem Blatt, er habe für Albert Informationen über Geschäftspartner und andere Leute eingeholt. Er habe nach dem Tode seines Vaters Rainier in Monaco ausmisten wollen, sagte Eringer.

Seine Aufgabe sei gewesen, "die bösen Burschen zu identifizieren". Er habe dem Fürsten Infiltrationsversuche des russischen Geheimdienstes FSB und krimineller Freimaurerlogen gemeldet und Beziehungen monegassischer Banken zur Mafia aufgedeckt. Albert habe sich aber nach seiner Thronbesteigung geändert und die Beziehungen 2007 abgebrochen. (APA)