Ankara - Der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Staatschef des Sudan, Omar al-Bashir, hat seine Teilnahme an einem Treffen der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) in Istanbul abgesagt. Entgegen seiner ursprünglichen Absicht komme Bashir nun doch nicht zu dem Wirtschaftsgipfel, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi am Sonntag.

Die sudanesische Delegation, die an der Vorbereitung des OIC-Treffens beteiligt gewesen sei, werde die Absage möglicherweise noch erläutern, hieß es weiter. Das Außenministerium in Ankara war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Keine Festnahme

Ankara hatte am Freitag mitgeteilt, Bashir ungeachtet des internationalen Haftbefehls nicht festnehmen lassen zu wollen. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte Anfang März Haftbefehl gegen Bashir wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der sudanesischen Krisenregion Darfur erlassen. Durch den Konflikt starben nach UN-Angaben rund 300.000 Menschen; 2,7 Millionen Menschen wurden vertrieben. Die Türkei hat das Abkommen zum IStGH nicht unterzeichnet.

Einer der Teilnehmer am Istanbuler OIC-Treffens ist der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad. Vor seinem Abflug in die Türkei rief er die islamischen Länder zur Schaffung eines gemeinsamen Devisenkorbs auf. Auf diese Weise könnte man ein neues Währungssystems schaffen. Angesichts der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise meinte Ahmadinejad, der Kapitalismus befinde sich am Rande des Zusammenbruchs. (APA/IRNA)