Dublin- Zehntausende Iren haben am Freitag gegen die Sparpolitik der Regierung von Ministerpräsident Brian Cowen demonstriert. Sie folgten dabei einem Aufruf des Dachverbands der irischen Gewerkschaften zu einem "nationalen Aktionstag". Cowen und mehrere Minister betonten aber, sie würden an ihrer Politik zur Eindämmung der Schulden festhalten. Sie wollen das Defizit mit Hilfe von Entlassungen, Gehaltskürzungen, höhere Steuern und andere Maßnahmen um vier Milliarden Euro senken.

Allein in Dublin zogen mehr als 20.000 über die Hauptverkehrsachse der Stadt, die O'Connell Street, zum Parlament. Ähnliche Protestmärsche gab es auch noch in sieben anderen irischen Städten. Während Gewerkschaftsvertreter für einen langsameren Abbau des Defizits und sozialverträgliche Lösungen plädierten, erklärte Verteidigungsminister Willie O'Dea, die Regierung müsse die staatlichen Ausgaben wieder unter Kontrolle bringen, "bevor das Land den Bach runtergeht".

Belastet wird vor allem der Sozialhaushalt dadurch, dass die Arbeitslosigkeit in Irland derzeit auf dem höchsten Stand seit 14 Jahren ist. Sie liegt bei 12,5 Prozent. (APA/AP)