New York - US-Starinvestor Warren Buffett will kurz vor der milliardenschweren Übernahme eines US-Bahnbetreibers das Rückversicherungsgeschäft seiner Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway einschränken. Das teilte Buffetts Konzern am Freitag bei der Vorlage der Quartalszahlen mit. Mit der Verringerung des Engagements könnte Berkshire Konkurrenten wie Munich Re und Swiss Re mehr Raum lassen.

Der Schritt unterstreicht die Zurückhaltung des Multimilliardärs Buffett, Konzernmittel für Volumensteigerungen im Versicherungsgeschäft einzusetzen - selbst auf Kosten kurzfristiger Rentabilität. Unterdessen verdreifachte sich der Nettogewinn von Berkshire Hathaway im dritten Quartal. Unter anderem trug eine ruhige Hurrikan-Saison dazu bei, Versicherungsgewinne kräftig zu steigern.

Größte Übernahme

Buffett hatte erst vor einigen Tagen die größte Übernahme in den 44 Jahren seiner Führung von Berkshire Hathaway angekündigt. Für 26 Milliarden Dollar will der in Omaha in Nebraska ansässige Konzern die Eisenbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe ganz übernehmen. Buffetts Investmentgesellschaft gehören bereits 23 Prozent des zweitgrößten US-Bahnbetreibers. Auch am Konkurrenten Union Pacific ist Berkshire beteiligt, genauso wie am Rückversicherer Swiss Re.

Die immer breitere Aufstellung von Berkshire macht den Konzern verstärkt zu einem Stimmungsbarometer für die US-Wirtschaft. Die Holding des zweitreichsten Menschen der Welt kontrolliert rund 80 Firmen und ist unter anderem an Coca-Cola, der Bank Goldman Sachs und dem Konsumgüterriesen Procter & Gamble beteiligt.

Bei diesen Investitionen profitierte Berkshire im dritten Quartal auch vom Aufschwung an den Aktienmärkten. Doch besonders gestärkt wurde das Quartalsergebnis durch eine Vervierfachung der Gewinne im Versicherungsgeschäft. Im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum, als Verluste durch Wirbelstürme Berkshire mit rund 350 Millionen Dollar belasteten, blieben in dieser Hurrikan-Saison größere Schäden aus. Insgesamt stieg der Überschuss auf 3,24 Milliarden Dollar nach 1,06 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 29,9 Milliarden Dollar. (APA/Reuters)