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Vuk Jeremic, Außenminister

Foto: APA/EPA/Hoslet

Belgrad - Der serbische Außenminister Vuk Jeremic hat vor dem Europaparlament mit undiplomatischen Äußerungen die Türkei brüskiert. Wenn man gemeinsam mit der Türkei auf den EU-Beitritt warten müsse, "wäre das ein sehr schlechtes Signal an die Region, weil wir 500 Jahre unter den Türken gewesen sind und jetzt wieder mit denen im Wartesaal sein werden", zitierte die Zeitung "Blic" am Samstag den Minister. Serbien gehörte vom 14. Jahrhundert bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum Osmanischen Reich und empfindet noch heute diese "Besatzung" als nationale Katastrophe.

 "Das war wirklich unkorrekt und undiplomatisch", sagte der Serbien-Berichterstatter des EU-Parlaments, Jelko Kacin, der Zeitung. Der Außenminister sei aber auch noch durch andere diplomatisches Eklats aufgefallen: "Er war auch unannehmbar arrogant, als er über die Albaner gesprochen hat". Jeremic war vor zwei Jahren im Alter von 32 Jahren ohne jede Vorkenntnis Außenminister geworden. Er ist ehemaliger Schüler und politisches Ziehkind des serbischen Staatspräsidenten Boris Tadic, für den er seit seinem 25. Lebensjahr offiziell arbeitet. Der hatte ihn sogar als Regierungschef durchsetzen wollen, war aber bei seinen Anhängern damit gescheitert. (APA)