Frankfurt/Berlin - Die Entscheidung von General Motors, den Verkauf von Opel an Magna und russische Sberbank abzublasen, hat beim österreichisch-kanadischen Zulieferer ziemlich eingeschlagen. Magna-Co-Chef Siegfried Wolf ist laut eigenen Angaben in der Bild am Sonntag von GM-Chef Fritz Henderson darüber telefonisch informiert worden. "Ich war so überrascht, dass ich ihn gefragt habe: Machen Sie Witze? Und er sagte: Nein, wir haben so entschieden."

Nun beginnt neuerlich das Tauziehen um Staatshilfe für Opel. Die EU-Kommission will Pläne der deutschen Regierung und einiger Länder verhindern, Haftungen nur beim Erhalt aller deutschen Werke zu gewähren. Der Sprecher der zuständigen EU-Kommissarin Neelie Kroes sagte der Berliner Zeitung, es bestehe kein Zweifel daran, dass Staatshilfe, die an die Bedin- gung des Arbeitsplatzerhalts in Deutschland geknüpft werde, "kaum mit den Binnenmarktregeln in Einklang zu bringen sein dürfte" und deshalb von Brüssel nicht akzeptiert werde. Der Kroes-Sprecher stellte auch klar, dass für GM Hilfen aus dem von der EU generell genehmigten Rettungsschirm für Unternehmen nicht infrage kommen. Dieser Finanzrahmen sei für eindeutige Krisenfolgen reserviert.

Bei der deutschen Treuhandgesellschaft für Opel gibt es indes einen Kehraus. Nach Dirk Pfeil verlässt auch Manfred Wennemer den Vorstand. Auch Opel-Chef Carl-Peter Forster geht - zum indischen Hersteller Tata. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9.11.2009)