Düsseldorf - Die Sanierung der insolventen deutschen Kaufhauskette Karstadt kommt nach Angaben des Insolvenzverwalters besser voran als erwartet. Bei der Gläubigerversammlung am Dienstag könne Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg im operativen Geschäft schwarze Zahlen präsentieren, sagte sein Sprecher dem "Handelsblatt" vom Montag. Vor allem der Oktober sei "sehr gut gelaufen". Karstadt habe mit seinen Lieferanten bereits Verträge für das Sommergeschäft 2010 abgeschlossen, zitierte die Zeitung aus der Branche.

Wichtiger Beitrag zur Sanierung sind die am Wochenende ausgehandelten Zugeständnisse der Karstadt-Beschäftigten über 150 Millionen Euro. Das mit der Gewerkschaft Verdi unterzeichnete Eckpunktepapier lässt den Zukunftspakt aus dem Jahr 2008 wieder aufleben, der mit dem Insolvenzantrag ausgesetzt worden war. Verdi will am (heutigen) Montag entscheiden, ob daraus ein Sanierungstarifvertrag wird.

Metros Chancen schwinden

Mit der erfreulichen Entwicklung bei der Arcandor-Tochter Karstadt schwinden die Chancen des Handelskonzerns Metro, bei einer Zerschlagung nur die besten Warenhausstandorte herausgreifen zu können.

Seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens für den Pleitekonzern Arcandor stehen 19 der 126 Karstadt-Waren- und Sporthäuser zur Disposition - pro Filiale sind durchschnittlich zwischen 120 bis 250 Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt arbeiten rund 30.000 Beschäftigte bei der Warenhauskette, die im letzten ordentlichen Geschäftsjahr 2007/08 über 270 Mio. Euro Verlust machte. (APA)