Wien - Der börsenotierte Verpackungskonzern Constantia Packaging, der Mitte Oktober mehrheitlich an die Fondstochter One Equity Partners (OEP) der US-Investmentbank JP Morgan Chase verkauft worden worden ist, hat in den ersten drei Quartalen weniger Umsatz und Gewinn gemacht. Das operative Ergebnis (EBIT) verschlechterte sich gegenüber der Vorjahresperiode rund 20 Prozent auf 123,2 Mio. Euro, der Nettogewinn ging um 9 Prozent auf 67,1 Mio. Euro zurück. Der Umsatz sei von 1,63 um 21 Prozent auf 1,28 Mrd. Euro gesunken, geht aus dem Quartalsbericht des Unternehmens von heute, Montag, hervor.
Das Ergebnis je Aktie verringerte sich von 4,38 auf 3,99 Euro. Die Nettofinanzverbindlichkeiten wurden von 475,6 auf 439,3 Mio. Euro gesenkt; die Eigenkapitalquote war mit 38,7 Prozent (Vorjahresperiode: 38,9 Prozent) stabil. Die Investitionen hat Constantia von 85,5 auf 46,4 Mio. Euro nahezu halbiert. Sie liegen damit unter den Abschreibungen in Höhe von 84,9 Mio. Euro (Vorjahresperiode: 85,4 Mio. Euro).
Cash-Flow deutlich gesteigert
Infolge der Kostendisziplin sei der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) heuer in den ersten neun Monaten bis Ende September mit einem Minus von 13 Prozent auf 208,1 Mio. Euro wesentlich geringer als der Umsatz gesunken. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 14,7 auf 16,2 Prozent. Die EBIT-Marge vergrößerte sich nur geringfügig von 9,5 auf 9,6 Prozent.
Mit einem Zuwachs von 62 Prozent auf 215,3 Mio. Euro deutlich gesteigert hat sich der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit. Constantia begründet dies mit einer "konsequenten Optimierung des Working Capitals in allen Segmenten". Das Unternehmen will heuer den Angaben zufolge "an die Ergebnisse des Jahres 2008 anschließen".
Sparmaßnahmen werden forciert
Die Sparmaßnahmen laufen auf Hochtouren. Der Personalstand im Konzern wurde gegenüber der Vorjahresperiode von 8.418 auf 7.545 Mitarbeiter gekürzt. Im Aluminiumwerk AMAG in Ranshofen (Oberösterreich) werden wegen der "herrschenden Nachfrageschwäche" seit Dezember 2008 die Personal- und Sachkosten zurückgefahren. Seit März gilt für den gesamten Standort Kurzarbeit. Per Ende September arbeiteten dort 1.163 Mitarbeiter. Das Unternehmenssegment Aluminium stellte heuer in den ersten neun Monaten 30 Prozent des Konzernumsatzes.
"Entgegen anderslautender Meldungen der vergangenen Wochen" stehe die AMAG derzeit nicht zum Verkauf, teilte Constantia Packaging heute mit. Per 31. Juli habe die zur Turnauer-Stiftung gehörige Constantia-Packaging-Mutter Constantia Packaging BV heuer 16,55 Prozent der AMAG um 75 Mio. Euro gekauft. Damit halte die Constantia Packaging AG 90 Prozent der Aktien, 10 Prozent verbleiben bei der AMAG Arbeitnehmer Privatstiftung. Ziel der Transaktion war den Angaben zufolge u.a. eine Straffung der Beteiligungsstruktur und ein sofortiger postiver Ergebnisbeitrag "aufgrund der ausgezeichneten strategischen Position der AMAG". (APA)