Bild nicht mehr verfügbar.

Peter Pacult in "Badeschlapfen" mit dem U-21-Team nach Albanien.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Bild nicht mehr verfügbar.

Salihi: Wenig Schlagzeilen, viele Tore.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien - Peter Pacult lässt das Raunzen nicht. Nach dem 3:3-Unentschieden gegen den LASK machte der Rapid-Trainer seinem Unmut über die zeitige Abstellung seiner Teamspieler, bereits acht Tage vor dem Ländermatch gegen Spanien, Luft. "Warum muss Constantini seinen Kader bereits acht Tage vor so einem Gurkenländerspiel kasernieren?", fragte der Hütteldorfer-Coach das Microfon des Sky-Reporters. Antwort erwartete er sich keine. Wütend auf ÖFB-Teamchef Constantini, die Teamreife vieler seiner Spieler und sich selbst, beschloss er seine Brandrede mit der Einsicht: "Jetzt habt ihr wieder eine Story".

In Badeschlapfen nach Albanien

Teamchef Constantini, der aufgrund seiner Einbahn-Strategie in der Causa-Ivanschitz Kritik gewohnt zu sein scheint, behauptet alles mit den Klub-Trainern abgeklärt zu haben. "Er behauptet vieles, was in Wahrheit nicht so stimmt", kontert Peter Pacult die Teamchef-Aussage. Für den Rapid-Trainer steht fest: "Die Spieler müssen doch auch mal regenerieren. Ich kämpfe hier nicht nur für Rapid, sondern auch für die anderen Bundesliga-Vereine." Nicht ganz unberechtigt fragt sich der Hütteldorfer-Übungsleiter, ob es tatsächlich notwendig sei, vor einem "Spiel um die goldene Ananas" so viel Zeit in der "ÖFB-Kaserne" Bad Tatzmannsdorf zu verbringen. Die Begründung des nationalen Verbandes, einige Teamspieler auch an die U-21, die am Freitag gegen Albanien um die EM-Qualifikation spielt, abstellen zu müssen, versteht Pacult nicht. "Nach Albanien fahr ich mit Badeschlapfen", so der Rapid-Trainer.

Schiemer soll nicht, Janko will nicht

Ähnlich unzufrieden über die Kader-Politik des ÖFB ist auch Salzburgs Trainer Huub Stevens. Der Niederländer will seinen Defensivspieler Franky Schiemer nicht ziehen lassen und dem Teamchef erklären warum. "Schiemer ist verletzt, er kann nicht gehen. Es macht keinen Sinn ihn einzuberufen, nur für ein Freundschaftsspiel", sagt Stevens. Die Ernsthaftigkeit von Schiemers Bauchmuskelverletzung will der Bullen-Coach Constantini noch per Telefonanruf klar machen. Ein Fragezeichen steht auch hinter der Fitness von Goalgetter Marc Janko. Der Büllen-Stürmer wittert eine Verkühlung im Anflug.

Salihi, ein stiller Genießer

Das 3:3-Unentschieden der Hütteldorfer auf der Gugl war nach dem Spiel schnell abgehakt. Angeschlagene Linzer, in der letzten Runde von Kapfenberg 7:2 gedemütigt, führten gegen die Wiener bereits mit 3:1. Und das obwohl LASK-Tormann Jürgen Macho bei seinem Debüt den Grün-Weißen mit einem Patzer nach 17. Sekunden die Führung überließ. "Wenn man nach 17 Sekunden in Führung geht gegen einen Gegner, der mental angeschlagen ist, müsste man so ein Spiel eigentlich vorentscheiden", meinte Peter Pacult zu Recht. Dass es am Ende ein Punkt wurde, verdanken die Rapidler einem Stürmer, der wenig Aufsehen erregt und viele Tore macht. Hamdi Salihi knipste für Rapid in 14 Spielen acht mal. In Linz besorgte er den 3:3-Endstand. Ob Teamspieler Salihi seinen Einberufungen in die albanische Nationalmannschaft auch mit Badeschlapfen nachkommt, weiß wohl nur Peter Pacult. (sh, derStandard.at, 9.11.2009)