Rom - Die italienische Rechtspolitikerin Daniela Santanche sorgt mit islamkritischen Aussagen im Fernsehen für Aufregung. "Mohammed ist für uns ein Polygamist und ein Pädophiler, weil er neun Frauen hatte und die letzte von ihnen war nur neun Jahre alt", sagte die Gründerin der Rechtspartei "La Destra" in einer Fernsehdebatte über Islam und Christentum, die am Sonntag von Canale 5 gesendet wurde. Die Ex-Parlamentarierin, die für ihre provokanten Anti-Islam-Kampagnen bekannt ist, forderte die EU auf, sich gegen Saudi-Arabien einzuschalten, da dort "kleine Mädchen an Scheichs verkauft werden".

"Polygamie und Ehen mit kleinen Mädchen galten zur Zeit Mohammeds als normal. Das Problem ist, dass die islamischen Fundamentalisten auf kriminelle Weise auf dieses Verhalten beharren, man denke nur an das verheerende Phänomen der Frauenbeschneidungen. Ich weiß, dass sich viele Musliminnen von diesem Sklaventum befreien wollen und wir werden immer an ihrer Seite sein", erklärte Santanche.

"In Italien leben viele Imame, die zur Gewalt aufhetzen. Diese arrogante Herren wollen uns erklären, was richtig und was falsch ist. Daher verlange ich klare Regeln. Ich kämpfe gegen die Heuchelei der 'political correctness", so Santanche. Der Präsident der Union der islamischen Gemeinschaften in Italien, Etzir Izidin, will die Politikerin jetzt verklagen.

Kampf gegen Unterdrückung von Musliminnen

Santanche führt seit Jahren einen Kampf gegen den Gesichtsschleier und gegen die Unterdrückung von Musliminnen. "Hinter dem Kopftuch steckt eine totalitäre Ideologie, die die Frauen unterdrückt und keinerlei Respekt für das Prinzip der Meinungsfreiheit hat. Ich kämpfe seit Jahren für den Dialog mit gemäßigten Islam-Kreisen und für die Würde der muslimischen Frauen. Man muss auf politischer und kultureller Ebene jene Fanatiker isolieren, die einen Zusammenstoß der Zivilisationen statt der Integration nähren", sagte Santanche. 2006 hatte sie das Buch "La donna negata" (Die verweigerte Frau) über die Unterdrückung der Frauen in den Islam-Ländern veröffentlicht, das im iranischen Staatsfernsehen verurteilt worden war.

Auch in Österreich hat eine Rechtspolitikerin bereits mit nahezu wortidenten Aussagen öffentliche Erregung ausgelöst: Die steirische FPÖ-Abgeordnete Susanne Winter hatte im Jänner des Vorjahres im Zuge des Grazer Gemeinderatswahlkampfes gesagt, Mohammed wäre nach heutigen Maßstäben ein Kinderschänder und habe den Koran "im Rahmen von epileptischen Anfällen" geschrieben. Sie wurde dafür wegen Herabwürdigung religiöser Lehren und Verhetzung rechtskräftig zu drei Monaten bedingter Haft und 24.000 Euro Geldstrafe verurteilt. (APA)