Caritas und Raiffeisen haben den Prälat Leopold Ungar-Journalistenpreis 2009 vergeben: In der Kategorie Print wurden die beiden Falter-Journalisten Donja Noormofidi und Thomas Wolkinger ausgezeichnet, Hörfunk-Preisträgerin ist Doris Stoisser von Ö1 und in der Kategorie TV überzeugte ORF-Thema Journalistin Rike Fochler.

derStandard.at-Redakteurin Maria Sterkl wurde als erste Onlinejournalistin ausgezeichnet, sie gewann mit ihrer Reportage "Blaue Katzen, grüne Nasen - Zuhause ist Grau und No future - in der Schule malen sie die schrillsten Bilder: die Romakinder von Jarovnice" einen Anerkennungspreis. Im Vorjahr erhielt sie für die Reportage "Gemeinsam alt im Ausländerbezirk" einen Sonderpreis der Jury beim Europäischen Journalistenwettbewerb "Für Vielfalt. Gegen Diskriminierung."

Preise für "Protokoll einer Ausbeutung", "Karntn is lei ans - Die Geschichte einer Abschiebung"

Noormofidi und Wolkinger gewannen den Prälat Leopold Ungar-Journalistenpreis 2009 mit einer Sozialreportage zur Betteldiskussion in Graz. Mit ihrem "Protokoll einer Ausbeutung", erschienen im Falter Steiermark, sei es ihnen gelungen, die "auseinanderklaffenden Realitätsebenen" zu schildern. Um die Umsetzung der österreichischen Asylpolitik ging es hingegen in Stoissers Ö1-Beitrag "Karntn is lei ans - Die Geschichte einer Abschiebung".

"Geschichten aus der Tiefe der Gesellschaft, berührende Schicksale und Menschen, die uns etwas zu sagen haben. Beispiele, wie man ein Leben meistern kann, so spannend und trotzdem so seriös erzählt, wie es eben Würde und Achtung vor den Menschen gebietet", lautet die Jurybegründung für den Beitrag von ORF-Journalistin Rike Fochler.

Sonderpreis am Mühlmann

Die Jury vergab darüber hinaus einen Sonderpreis an Meinhard Mühlmann für die Berichterstattung über die "schönste Muttertagsaktion aller Zeiten". Tausende Radiohörer seien dadurch mobilisiert worden und ermöglichten die Einrichtung eines neuen Mutter-Kind-Hauses.

Weitere Anerkennungspreise

Anerkennungspreise für hervorragende journalistische Leistungen wurden in der Kategorie Hörfunk an Markus Müller-Schinwald, Christian Brüser, Matthias Däuble und Philip Scheiner vergeben. In der Kategorie TV wurden Houchang und Tom-Dariusch Allahyari, Stefanie Berger und Gerhar Tuschla ausgezeichnet. Zwei weitere ausgezeichnete Print-Beiträge stammen von Inge Baldinger und Gabriele Vasak.

122 Journalisten reichten ein

Die Auszeichnung wird im Sinne des Lebenswerkes von Prälat Leopold Ungar von der Caritas der Erzdiözese Wien sowie der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien vergeben und ist mit 15.000 Euro dotiert. 122 Journalisten reichten diesmal ihre Beiträge ein - so viele wie noch nie. "Mit dem Preis zeichnen wir herausragende Leistungen von Journalistinnen und Journalisten aus, die den mutigen Weg einer engagierten, anwaltschaftlichen und widerspenstigen Berichterstattung einschlagen", erklärte Caritasdirektor Michael Landau. "Wer über jene berichtet, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt leben, braucht viel persönlichen Einsatz. Denn Quoten und Reichweiten verlangen in der Regel nach anderen Schlagzeilen", so auch Raiffeisen Generalanwalt Christian Konrad. (red/APA)