Graz - Dieser Streitpunkt könnte sich zu einem veritablen Wahlkampfthema für 2010 auswachsen: Es geht um den rund 450 Millionen Euro teuren Um- und Neubau des Grazer LKH. Der wichtigste Projektteil umfasst den dringend notwendigen Neubau der zum Teil bereits desolaten Chirurgie.

Dass das Spitalsprojekt umgesetzt werden muss, steht in der Landesregierung außer Streit, politisch bleibt die Frage offen, wie die vom Bund geforderte 40-prozentige Kostenbeteiligung ins Land geholt werden soll. Finanzminister Josef Pröll verweigere seit längerem einen Termin, um den entsprechenden Kofinanzierungsvertrag zu paraphieren, kritisierte Spitalslandesrätin Bettina Vollath (SPÖ) am Montag.

Landeshauptmann Franz Voves schob grantig nach: "Gehäkelt sind wir jetzt schon lange genug". ÖVP-Landeshauptmann-Vize Hermann Schützenhöfer aber empfahl seinem SPÖ-Gegenüber, "den Mund zu halten und zu agieren" . Finanzlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) will nicht nur Pröll, sondern die gesamte Bundesregierung in die Verantwortung nehmen. Ohne Bundeszuschuss kann das Projekt "LKH 2020" jedenfalls nicht realisiert und damit zum Landtagswahlkampfthema werden. (mue/DER STANDARD-Printausgabe, 10.11.2009)