Warschau - Polen will ungenutzte Verschmutzungsrechte an ein anderes Land verkaufen. Ein Abkommen über den Verkauf von Emissionszertifikaten für Kohlendioxid (C02) an Spanien soll bei den polnisch-spanischen Regierungskonsultationen am kommenden Montag unterzeichnet werden.

Diese Art von Deals, bei denen nationale Emissionsrechte für Treibhausgase, so genannte AAUs (Assigend Amount Units), verkauft werden, sind von Umweltschutzorganisationen bereits scharf kritisiert worden. Diesen Verkäufen steht kein Klimaschutz-Nutzen gegenüber, wird argumentiert. Insbesondere Russland und die Ukraine verfügen über große Mengen solcher überschüssiger Emissionsrechte, ebenso wie fast alle der neuen EU-Mitglieder. Im Rahmen des Kioto-Protokolls wurde jedem Land ein bestimmtes CO2-Emissionskontingent zugestanden. Nach dem Zerfall des Ostens aber ging auch die Industrieproduktion und damit der CO2-Ausstoß zurück.

Polen werde durch den Verkauf 25 Mio. Euro verdienen, sagte der polnische Umweltminister Maciej Nowicki. Verkäufe werden auch an Japan und Irland sondiert. Das Geld soll für den Umweltschutz eingesetzt werden. (dpa, ruz, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10.11.2009)