Ich habe bis vor kurzem nicht gewusst, was ein "Carrot Mob" ist - sollte es so sein, dass ich der einzige Carrot-Mob-Ignorant in einem Meer von Carrot-Mob-Kundigen bin, so bitte ich sie höflich, erstens meine peinliche Bildungslücke nicht weiter zu verraten und zweitens, diesen Eintrag einfach zu übersehen und diskret weiterzublättern.

Ein Carrot Mob ist eine mehr oder minder spontane Zusammenrottung ökologisch bewusster (junger) Konsumenten, welche einen ebenfalls ökologisch bewussten Händler belohnen, indem sie massenhaft bei ihm einkaufen gehen: Das Ganze ist also so etwas wie ein spiegelverkehrter Boykott (Einzelheiten zur Carrot-Mob-Philosphie auf http://carrotmob.org).

Zum Begriff Carrot-Mob selbst: Die englischkundigen Leser werden unschwer erkennen, dass die Karotte auf die Redewendung "Stick and Carrot" anspielt, das Pendant zum deutschen "Zuckerbrot und Peitsche". Gemeint ist damit eine Strategie, die darauf abzielt, jemanden durch eine Kombination von Belohnungen und Strafen zu einem gewünschten Verhalten zu bewegen. Für leidenschaftliche Eindeutscher, denen der Carrot Mob zu anglo-mäßig klingt, wäre "Zuckerbrotbande" wahrscheinlich die Übersetzung der Wahl.