Der Termin-Konflikt um die Nutzung des Salzburger Residenzplatzes zwischen dem Kulturveranstalter Szene Salzburg und den Organisatoren einer Public-Viewing-Zone zur Übertragung der Fußball-WM geht in die zweite Runde. Der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden sagte, dass die Veranstaltungen der Szene jetzt unter die Lupe genommen werden sollen. "Ich will wissen, ob es tatsächlich nötig ist, im Juli kurz vor den Festspielen gleich drei Salzburger Innenstadtplätze zu belegen. Ich halte das für reichlich groß angetragen."

Die Szene will ihre Künstlergruppen nicht nur auf dem Residenzplatz, sondern auch auf der Jedermann-Bühne auf dem Domplatz sowie auf dem Kapitelplatz präsentieren. Etwa 20 verschiedene Kunstprojekte mit Künstlern aus 18 Nationen sollen beim Festival von 8. bis 17. Juli gezeigt werden. "Alle diese Projekte beschäftigen sich inhaltlich mit dem Thema Salzburg und sind daher weder zeitlich noch örtlich verschiebbar", so Szene-Intendant Michael Stolhofer.

Für Schaden genügt das nicht. "Bisher liegt nur ein lapidares Mail der Szene vor, ein paar mehr Informationen sind schon nötig." Der Bürgermeister wies außerdem darauf hin, dass die Fußball-Organisatoren den Residenzplatz am 16. September reserviert hätten, die Szene Salzburg hingegen erst am 2. November, also deutlich später. "Ich gebe prinzipiell weder der Kultur noch dem Sport den Vorzug. Es muss jetzt geprüft werden, welche Veranstaltung für Salzburg wichtiger ist. Bisher sind beide Veranstaltungen wenig greifbar und unkonkret. Erst wenn alle Detailinformationen beider Events auf dem Tisch liegen, wird der Altstadt-Ausschuss entscheiden, wer den Residenzplatzn utzen darf." (APA)