Die "erste Charity Aktie der Welt" ist am Dienstag in Wien vom Hilfswerk Austria International präsentiert worden. "Der Inhaber dieser Aktie ist im Verhältnis des Betrages an der Entwicklung und der Verbesserung der Lebensumstände in Ländern der Dritten Welt beteiligt", zitierte Mariusz Jan Demner, Chef der Werbeagentur Demner, Merlicek & Bergmann, bei der Präsentation aus dem Inhalt des "symbolischen" Zertifikates, welches jedem "Online-Spender" zugestellt werde, bei der Präsentation.

Die Aktie sei eine langfristige Investition ins Leben, betonte der Präsident des Hilfswerk Austria, Franz Ceska. Der Ansatz des Hilfswerks Austria mit dieser Aktie sei die nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe, die je nach Projekt dazu beitrage, eine tragfähige Wirtschaft aufzubauen, ein modernes Gesundheits- oder funktionierendes Bildungssystem einzuführen. Es gehe darum, "langfristig bessere Bedingungen" herzustellen, erklärte Ceska. Der Schwerpunkt liege hierbei auf der Zeit nach den Katastropheneinsätzen diverser Hilfsorganisationen, welche oft recht bald ihren Einsatzort verließen und nicht mehr am "Wiederaufbau" teilnehmen würden.

Die Aktie gebe es an keiner Börse und sie begründe auch keine Besitzansprüche, zudem würden keine Dividenden erzielt. "Die Aktie Leben zahlt keine Dividende, die Rendite sind gerettete Leben", erklärte Demner weiter. Almosen würden in eine Investition verwandelt. Bereits ab einem Betrag von fünf Euro könne man eine "Aktie Leben" erhalten, wobei natürlich jeder soviel geben könne, wie er wolle, doch die "symbolische Aktie Leben" seien gestückelt, so Demner.

Volksbank AG wie auch die Erste Group Bank AG unterstützen das Projekt

Gerade in Zeiten wie diesen sei es entscheidend zu sehen, dass bei allem, was man in der Wirtschaft mache, in Aktien oder ähnlichem, der Mensch und das Leben im Vordergrund stehen sollen, sagte ÖVAG-Generaldirektor Gerald Wenzel. All unser wirtschaftliches Handeln habe sich in Wirklichkeit auf den Menschen und das Leben zu konzentrieren.

So ungewöhnlich die Idee der Aktie Leben auf den ersten Blick sei, so passend sei sie auf den zweiten, meinte Fritz Mostböck, Leiter des Erste Group Research. Man investiere in Potenzial. Sobald diese Investitionen Früchte trügen, werde man "ideell" beteiligt. Die Volksbank AG wie auch die Erste Group Bank AG unterstützen das Projekt des Hilfswerks Austria laut den beiden Vertretern mit finanziellen Zuwendungen, Zahlscheinauflagen in den Banken und diversen Zuschüssen für Veranstaltungen.

Das Hilfswerk Austria ist eine international tätige, humanitäre Organisation, die als Teilverein des Österreichischen Hilfswerks weltweit den zivilen Opfern von Kriegen und Umweltkatastrophen hilft sowie Entwicklungszusammenarbeit leistet. Derzeit arbeite man laut Präsident Ceska an rund 70 Projekten in 30 Ländern. Die Organisation arbeitet ausschließlich außerhalb Österreichs. (APA)