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Siemens-Österreich-Chefin Ederer (li., mit Infrastruktur-Ministerin Bures) will nicht ÖBB-Chefin werden.

Foto: Reuters/Bader

Wien - Siemens Österreich ist es im Konzern-internen Wettbewerb gelungen, fünf Kompetenzzentren im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) nach Österreich zu holen, ein sechstes könnte demnächst folgen. Das gab Siemens-Österreich-Chefin Brigitte Ederer am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt.

Sie führt den Erfolg auf die indirekte und direkte Forschungsförderung durch die öffentliche Hand zurück. Siemens investiert inklusive Förderung 25 Mio. Euro pro Jahr in die neuen Kompetenzzentren, wo 220 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung arbeiten sollen, rund 80 Jobs davon seien neu.

Bures: "Beispiel für erfolgreiche Kooperation"

Für Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) ist die Ansiedlung bzw. Aufwertung dieser Bereiche ein "Beispiel für die erfolgreiche Kooperation zwischen Wirtschaft und Politik". Es brauche intelligente Förderinstrumente, um internationale Konzerne dazu zu bringen, ihre Headquarters nach Österreich zu verlegen. Beim Headquarter-Förderprogramm ihres Hauses betrage die durchschnittliche Förderung 35 Prozent.

Mit jeder Million Euro, die in diesem Bereich investiert werden, würden zwei weitere Mio. Euro von Unternehmen in angewandte Forschung investiert. Im konkreten Fall von Siemens stimmt diese Rechnung aber nicht, "wir haben weniger Förderung als im Verhältnis eins zu zwei bekommen", sagte Ederer, ohne allerdings - unter Verweis auf den Wettbewerb - konkrete Zahlen zu nennen.

Ederer will nicht ÖBB-Chefin werden

Siemens Österreich hat im vergangenen Geschäftsjahr knapp 900 Mio. Euro in F&E investiert. Es sei gelungen, trotz der Krise dieses Niveau mit einem "geringen Minus" von sechs bis sieben Prozent gegenüber dem Jahr davor zu halten, "der Rückgang war nicht so stark wie ich befürchtet habe", sagte Ederer.

Die Siemens-Österreich-Chefin erteilte am Dienstag auch den immer wieder aufkochenden Gerüchten, sie könnte an die ÖBB-Spitze wechseln, eine Absage: "Ich habe einen Job, der mich ausfüllt und manchmal sogar überfordert. Den würde ich gerne gut machen. Es gibt einen Vertrag, den habe ich vor zu erfüllen."

Mehr Geschäft mit Umwelttechnologien

Der gesamte Siemens-Konzern hat in der Wirtschaftskrise sein Geschäft mit umweltfreundlichen Technologien kräftig ausgebaut. Der Umsatz des Umweltportfolios sei im Geschäftsjahr 2008/2009 (Ende September) um 11 Prozent auf 23 Mrd. Euro gestiegen, teilte Siemens am Dienstag in München mit. Der gesamte Konzernumsatz wird nach Angaben des Vorstands dagegen etwa stagnieren. "Unsere grünen Produkte und Lösungen tragen in der Wirtschaftskrise zu einer Stabilisierung unseres Geschäftes bei", sagte Vorstandsmitglied Barbara Kux. Etwa ein Drittel seines Geschäfts macht das Unternehmen jetzt mit solchen Technologien. (APA)