Wien - Billa halte das durch, "auf der Strecke werden andere bleiben". Volker Hornsteiner verhehlt nicht, dass die Rabattkämpfe der Supermarktketten an Härte gewinnen. Billa sei preisaggressiver geworden und werde an dieser Strategie im kommenden Jahr festhalten, sagt der Konzernvorstand. Die geringeren Preise hole man sich über höhere Mengen zurück.

Lieferanten können sich künftig noch wärmer anziehen, die Rabatte zahlen sie, ist man sich in der Industrie einig. Für die Kunden wird es billiger, und Billa verdient so gut wie eh und je. Hornsteiner spricht von höheren Gewinnen trotz Konjunkturkrise. Die Umsätze seien um sechs Prozent gestiegen, drei Mal stärker als im gesamten Lebensmittelhandel. Er habe zuerst kein gutes Gefühl gehabt, rückblickend sei es eines der besten Jahre der Firmengeschichte geworden - trotz Abgabe von 16 Standorten im Zuge des Adeg-Deals.

Eigenmarken

Das liegt freilich nicht am Hausverstand, mit dem sich Billa neu positionieren wollte, sondern am Boom billiger Eigenmarken. "Clever" legte laut Hornsteiner mengenmäßig um bis zu 30 Prozent zu. In zwei Jahren will Billa bereits jedes fünfte Produkt unter eigenen Marken führen. Derzeit machen sie 17 bis 18 Prozent des Sortiments aus. Bio hingegen leidet. Die steile Wachstumskurve hat sich verflacht. Was zähle, sei der Preis, in Schönheit zu sterben, funktioniere halt nicht.

Dass Bio wertmäßig überhaupt noch wächst, liege vor allem am erweiterten Sortiment und höheren Preisen, sagen Marktkenner. Diskonter Hofer habe Billa im Geschäft mit Molkereiprodukten ausgebremst - was Hornsteiner zurück weist. Hofer habe andere Kunden, sei als Konkurrent nicht zu spüren.

Der Konzern hat heuer 80 Millionen Euro in Österreich investiert. In tausend Filialen sind 17.000 Mitarbeiter beschäftigt. Einblicke in die Bilanz gibt Billa keine. (vk, DER STANDARD, Printausgabe, 11.11.2009)