Bagdad - Im Zusammenhang mit dem blutigen Doppelanschlag im Bagdader Regierungsviertel Ende Oktober sind 73 mutmaßliche Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida und der früher regierenden Baath-Partei festgenommen worden. Iraks Ministerpräsident Nuri al-Maliki sagte am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Bagdad, er habe das Vernehmungsprotokoll eines der Verdächtigen gelesen. Dieser sei gefragt worden, weshalb das Justizministerium für den schweren Anschlag ausgesucht worden sei. Er habe geantwortet, dass sich das Gebäude an einer belebten Straße befinde und viele Fenster habe, was zu "einer maximalen Opferzahl" führen werde, sagte Maliki.

Der Verdächtige habe außerdem zugegeben, der Baath-Partei des Ex-Diktators Saddam Hussein anzugehören, die für jüngste Anschläge im Irak verantwortlich gemacht wird, sagte Maliki. Bei den am 25. Oktober nahezu zeitgleich verübten Autobombenanschlägen auf das Justizministerium und den Sitz des Gouverneurs in Bagdad waren 153 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt worden. Maliki sagte am Dienstag, unter den Toten seien auch 30 Kinder, die in der im Justizministerium untergebrachten Kinderkrippe betreut wurden.

Zu den Anschlägen hatte sich der irakische Al-Kaida-Arm Islamischer Staat im Irak bekannt. Es waren die Attentate mit den höchsten Opferzahlen im Irak seit gut zwei Jahren. Nach den Attentaten waren auch mehr als 60 irakische Sicherheitskräfte festgenommen worden, die an Tag des Anschlags Dienst hatten, darunter 13 Offiziere. (APA)