Tunis - Aus Protest gegen "beispiellose Einschränkungen" der Pressefreiheit haben drei tunesische Oppositionsparteien beschlossen, ihre Wochenblätter in dieser Woche nicht herauszugeben. Die Demokratische Fortschrittspartei PDP, das Demokratische Forum für Arbeit und Freiheiten FDTL und die Bewegung Erneuerung ("Ettajdid") werfen der Regierung des kürzlich im Amt bestätigten Präsidenten Zine El-Abidine Ben Ali vor, die Oppositionspresse "destabilisieren und wirtschaftlich ersticken" zu wollen.

Ihre Blätter "El-Mawkef", "Mouatinoun" und "Ettarik Eljadid" gelten als die einzigen echten Oppositionsblätter des Landes. Die Regierung will sie an die Vertriebsgesellschaft Sotupresse binden. Die Chefredakteure werten das als "verschleierte Beschlagnahme". "Die Verbreitung unserer Zeitung erfolgt jetzt tröpfchenweise und das verursacht uns riesige materielle Schäden", sagte Abdelatif Abid, der Chefredakteur von "Mouatinoun". Außerdem müsse das auferlegte Werbeverbot aufgehoben werden. (APA)