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Pierre Sarkozy ließ für sich intervenieren.

Foto: APA/EPA/Dueren

Paris - Pierre Sarkozy (24), Sohn des französischen Präsidenten Nicholas Sarkozy, produziert seit mehreren Jahren Rap-Musik - mit Sängern wie Doc Gyneco, der sich im Wahlkampf 2007 ausdrücklich hinter den Kandidaten Sarkozy gestellt hatte, als auch Poison, der einmal "anti-Sarko, anti-rechts" gerappt hatte. Bisher hielt sich Pierre im Schatten seines Bruders Jean (23), den es in die Politik zieht und der nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft auf den Vorsitz des Pariser Geschäftsquartiers La Défense verzichtet hatte.

Nun macht aber auch des Präsidenten ältester Spross unfreiwillig Schlagzeilen: Nachdem ihm die französische Gesellschaft für Tonrechte (SCPP) ein Gesuch um 10.000 Euro für ein Rap-Projekt abschlägig beantwortet hatte, schaltete Pierre laut Internetanbieter Electronlibre seines Vaters Kulturberater, Eric Garandeau, ein. Dieser rief die SCPP an, um sich nach den Gründen für den negativen Entscheid zu erkundigen. Die betroffenen Stellen gaben zu, dass das Elysée interveniert habe.

Es sei aber eine "bloße Erkundigung" gewesen, rechtfertigte sich Garandeau. Der Direktor der SCPP, Marc Guetz, stellt jeden Einflussversuch in Abrede. Der Informationsdienst Rue89 berichtete allerdings, dass Guez dem Elysée schriftlich zugesichert habe, er werde sich "persönlich" um den Fall kümmern. (brae/DER STANDARD, Printausgabe, 11.11.2009)