Wien - Die "Internationale Kampagne für Menschenrechte im Iran" hat sich an Justizchef Sadek Larijani gewandt, die für Mittwoch geplante Hinrichtung von Ehsan Fatahian zu stoppen. Fatahian sei ein politischer Häftling, ungerechterweise und ohne Beweise gegen ihn verurteilt worden, sagte Aaron Rhodes, Sprecher der "Kampagne" in einer Aussendung am Dienstag. Fatahian (28) ist laut der Mitteilung ein Mitglied der iranischen kurdischen Minderheit. Die "Kampagne" hat sich nach eigenen Angaben in dem Fall auch an einen UNO-Sonderberichterstatter gewandt.

Laut der Anklage agierte Fatahian als Mitglied einer bewaffneten oppositionellen Gruppierung gegen die nationale Sicherheit, wofür er zehn Jahre Haft ausfasste. Hinzugefügt wurde später das Vergehen der "Feindschaft gegen Gott" ("Mohareb"), wofür er zum Tode verurteilt wurde.

Nach den Angaben seiner Familie handelte Fatahian als Mitglied einer kurdischen Organisation nie gegen den Staat und er sei nie bewaffnet gewesen. Während seiner Haft habe man ihn zu einem Geständnis gezwungen, aber er habe verweigert und das zusätzliche Delikt der Gottesächtung sei daraufhin hinzugefügt worden. (APA)