Zürich - Der Schweizer Zementkonzern Holcim hat die Rezession zu spüren bekommen. Der Gewinn in den ersten neun Monaten schrumpfte um knapp ein Drittel auf 1,2 Mrd. Franken (794 Mio. Euro). Auch der Umsatz ging um 18,4 Prozent auf 15,774 Mrd. Franken zurück.

Vor allem der schlechte Geschäftsgang in Europa habe auf den Gewinn geschlagen, teilte die Nummer 2 der Branche in Europa hinter der französischen Lafarge am Mittwoch mit. Immerhin hätten sich zwischen Juli und Ende September die Absatzeinbußen verlangsamt. Auch die Währungsentwicklungen hätten auf das Resultat gedrückt.

Allerdings hat Holcim deutlich mehr verdient als Analysten erwartet hatten. Diese hatten im Durchschnitt lediglich mit einem Reingewinn von 1,013 Mrd. Franken gerechnet.

Um zu sparen, trat Holcim hart auf die Kostenbremse und legte Produktionskapazitäten still. Von Jänner bis September habe man 573 Mio. Franken an Fixkosten eingespart, hieß es weiter. Damit wurde das Ziel von 600 Mio. sFr in diesem Jahr schon beinahe erreicht.

Diese Restrukturierungen zogen einen Stellenabbau nach sich. Der Personalbestand schrumpfte von 86.713 auf 80.330 Mitarbeiter. Man habe den Personalabbau so sozialverträglich wie möglich gestaltet.

Schuld am Umsatzrückgang seien vor allem die geringeren Verkäufe. Die konsolidierten Zementlieferungen sanken um 8,9 Prozent auf 99,1 Mio. Tonnen. Auch die verkauften Zuschlagsstoffe und Transportbetonvolumen sanken.

Hinsichtlich der weiteren Entwicklung gibt sich Holcim vorsichtig optimistisch. In Europa würden die Märkte vor allem in Spanien, Großbritannien und Osteuropa einschließlich Russland über einen längeren Zeitraum schwierig bleiben.

Zuversichtlicher ist Holcim bezüglich der Entwicklung in Nordamerika. Denn es sei zu erwarten, dass die Baustoffmärkte dank der Impulsprogramme in der zweiten Jahreshälfte 2010 wieder zu einem bescheidenen Wachstum zurückfinden werden, hieß es. (APA/sda)