Wien - Finanzminister Josef Pröll (VP) sieht derzeit keinen Anlass, die unter Milliardenverlusten leidende Kärntner Hypo-Bank teilweise zu verstaatlichen. "Jetzt sind die Eigentümer am Zug", sagte Pröll heute, Mittwoch, bei einem Pressegespräch in Wien auf Journalistenfragen.

Gespräche mit den Eigentümern habe er bereits geführt, so der Finanzminister. Wie berichtet wird erwartet, dass die BayernLB den nötigen Kapitalzuschuss schultert. Der Staat habe den österreichischen Banken aus dem 15 Mrd. Euro schweren Eigenkapital-Unterstützungspaket und den Bundeshaftungen bereits Unterstützung gegeben.

Die "bedenkliche Entwicklung" bei einigen Bankenbilanzen - neben der Kärntner Hypo auch bei der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) - werde sehr genau begleitet, so Pröll weiter. Es gebe aber derzeit keinen Grund, über einen Konkurs der Banken nachzudenken.

Die Kärntner Hypo Group Alpe Adria wird 2009 wie berichtet voraussichtlich "deutlich mehr als eine Milliarde" Euro Verlust schreiben und braucht nach Informationen aus Finanzkreisen auch mehr als eine Milliarde Euro zur Bilanzierung. Für 10. Dezember wurde eine Sonder-HV einberufen. Die Österreich-Bank der Hypo Group erwartet als AG einen Verlust über 200 Mio. Euro und wird ihre Sonder-HV am 25. November abhalten.

Die Hypo Group Alpe Adria gehört derzeit zu 67,08 Prozent der BayernLB, zu 20,48 Prozent der GRAWE-Gruppe. Das Land Kärnten hält über die Kärntner Landesholding 12,42 Prozent, die Mitarbeiter Privatstiftung ist mit 0,02 Prozent beteiligt. (APA)