Jerusalem - Mehrere Mitglieder einer israelischen Eliteeinheit wehren sich gegen die Räumung jüdischer Siedlungen im Westjordanland durch die Armee. In einer Petition bitten insgesamt 25 Reservisten ihren Kommandanten, die Infanterie-Einheit "Kfir" künftig nicht mehr bei der Zwangsräumung illegaler Siedlungen einzusetzen, wie der Militärrundfunk am Mittwoch berichtete.

"Es ist nicht unsere Aufgabe, Siedler zu jagen, wie wir es mit Terroristen oder unseren Feinden tun", sagte einer der Unterzeichner mit dem Vornamen Jonatan im Rundfunk. Nach seinen Worten sollte sich die Armee aus "ideologischen Querelen" heraushalten. Laut dem Radio gehören zu den Unterzeichnern der Petition auch mehrere Offiziere.

Ein Armeesprecher erwiderte, Aufgabe der Armee sei es, die Anweisungen der Regierung zu befolgen. Ihre Verwicklung in "politische Polemik" behindere sie bei der Erfüllung ihrer Mission, kritisierte er. Mehrere ultranationalistische Rabbiner im Westjordanland hatten zuvor die Armee aufgerufen, sich Befehlen zur Räumung jüdischer Siedlungen zu widersetzen. (APA/AFP)