Wien - Die Produktion ging im ersten Halbjahr 2009 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 15,1 Prozent auf 1,12 Mrd. Euro zurück. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Befragung des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) für das 3. Quartal 2009 wurde die Produktion von den Unternehmen unterdurchschnittlich bewertet. Die Möbelexporte sanken im 1. Halbjahr 2009 um fast 15 Prozent, die Importe um rund 6 Prozent.

Besonders betroffen vom Produktionsrückgang waren Sitzmöbelhersteller (minus 22 Prozent) und die Büromöbelbranche (minus 21,5 Prozent), gefolgt von Ladenmöbel (minus 11,7 Prozent). Die Küchenmöbelindustrie konnte das Produktionsniveau halten (minus 1 Prozent). Im Gegensatz zum allgemeinen rückläufigen Trend wurden um 5,9 Prozent mehr Wohnmöbel produziert (159 Mio. Euro) und auch die Matratzen- und Sprungrahmenhersteller verzeichneten eine Steigerung von 5,3 Prozent (57 Mio. Euro).

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei ein Rückzug in die eigenen vier Wände verstärkt zu beobachten. Produkte, die das Leben schöner machen, wie Möbel und Einrichtungsgegenstände seien gefragt, heißt es seitens der Interessensvertretung der österreichischen Möbelindustrie.

Alle Branchen betroffen

Vom Exportrückgang von 14,8 Prozent waren im 1. Halbjahr 2009 alle Teilbranchen betroffen: Sitzmöbel und Sitzmöbelteile (minus 24,2 Prozent), Büromöbel (minus 17,8 Prozent), Ladenmöbel (minus 18,3 Prozent), Küchenmöbel (minus 9,8 Prozent), Wohnmöbel (minus 10 Prozent), Matratzen und Sprungrahmen (minus 0,2 Prozent). Die gesamten Auftragsbestände befinden sich schon seit einem Jahr auf einem eher unterdurchschnittlichen Niveau, analysiert das Wifo.

Deutschland bleibt trotz eines Rückgangs um 13 Prozent weiterhin wichtigster Exportmarkt. Umgekehrt ist Deutschland auch der wichtigste Importeur, die Importe gingen um 5,6 Prozent zurück. Die Importe aus China haben sich um 30 Prozent auf einen Gesamtwert von 72 Mio. Euro gesteigert.

Zur österreichischen Möbelindustrie zählen 60 Betriebe mit ungefähr 7.000 Mitarbeitern. Die zukünftige Geschäftslage wird von den Unternehmen zurückhaltend eingeschätzt. Ähnliches gilt für die Einschätzung der Beschäftigtenentwicklung. (APA)