Wien - In der Beamtengewerkschaft GÖD, die weitgehend in Personalunion auch die Personalvertretung des öffentlichen Dienstes stellt, haben traditionell nur zwei Fraktionen das Sagen - nämlich die (nur in dieser einen von neun Einzelgewerkschaften) dominierenden Christgewerkschafter (FCG) und die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG). Umso schärfer schauen jene Gewerkschafter hin, die nur in einzelnen Bereichen vertreten sind wie die Aktionsgemeinschaft Unabhängiger und Freiheitlicher (AUF) oder die UGÖD, in der sich Grüne und Linke sammeln.

Die Grünen haben beim genauen Hinschauen bemerkt, dass das offizielle Gewerkschaftsblatt GÖD - Der öffentliche Dienst aktuell seit 1994 von derselben Agentur (Modern Times Media) produziert wird wie die Werbung der Mehrheitsfraktion FCG. Grünen-Abgeordneter Harald Walser sieht eine schiefe Optik - und vermutet, dass Gewinne aus dem GÖD-Druckauftrag zu Rabatten bei FCG-Aufträgen führen. Das Gegenteil sei der Fall, sagt der zuständige Gewerkschafter Hermann Feiner (FCG): Für ihre speziellen Aufträge zahle die FCG sogar mehr. (cs/DER STANDARD-Printausgabe, 12.11.2009)