Skopje/Brüssel - Der mazedonische Außenminister Antonio Milososki hat sich am Mittwoch für eine Lösung des langjährigen Namensstreites mit Griechenland nach dem "slowenisch-kroatischen Modell" eingesetzt. Ljubljana und Zagreb hatten Anfang November die Beilegung ihres seit 18 Jahren schwelenden Grenzstreits durch einen internationalen Schiedsspruch vereinbart.

"Wir möchten einen konstruktiven Weg und den Mechanismus für den Dialog mit Griechenland finden. Wir würden auch keinen direkten Kontakt vermeiden, der sich auf die Lösung konkreter Fragen, die die zwei Ländern näher bringen könnten, konzentrieren würde", wurde Milososki, der sich gerade in Brüssel aufhält, von mazedonischen Medien zitiert.

Beitrittsgespräche

Die EU-Kommission hatte im Oktober die Aufnahme der Beitrittsgespräche mit Mazedonien empfohlen. Griechenland ließ daraufhin wissen, dass es die Initiative blockieren werde, sollte zuvor keine Lösung für den aus den frühen 1990er Jahren stammenden Namensstreit gefunden werden.

Im Namen seines Nachbarn, Republik Mazedonien, vermutet Griechenland einen Anspruch auf seine gleichnamige Provinz. Die seit Jahren unter der UNO-Vermittlung geführten Gespräche haben bisher zu keiner Einigung geführt. UNO-Vermittler Matthew Nimetz will nächste Woche in Treffen mit Vertretern Athens und Skopjes in New York einen neuen Vermittlerversuch unternehmen.

Athen hatte im April 2008 die Aufnahme Mazedoniens in die NATO-Allianz wegen des ungelösten Namensstreites blockiert. Der EU-Ministerrat soll im Dezember über die Empfehlung der EU-Kommission entscheiden. Mazedonien hat seit vier Jahren den Status eines EU-Beitrittskandidaten. (APA)