Düsseldorf - Der größte deutsche Baukonzern Hochtief bietet der Wirtschaftskrise weiter die Stirn und gibt sich für 2009 optimistischer als bisher. Der Konzern hob am Donnerstag seine Jahresprognose für den Auftragsbestand an und erwartet nun, dass die Orderbücher zum Jahresende besser gefüllt sein werden als noch im Rekordjahr 2008.

Der Essener Konzern steigerte im dritten Quartal den Auftragseingang leicht auf 7,22 (Vorjahr angepasst 7,18) Mrd. Euro. Hochtief verfügt nun über einen Auftragsbestand von 35,295 Mrd. Euro und ist damit rein rechnerisch über 21 Monate ausgelastet. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) legte deutlich auf 141,9 (121,7) Mio. Euro zu.

Der Konzerngewinn kletterte auf 36,2 (25,2) Mio. Euro. Gründe dafür sind das weiter florierende Geschäft in Asien und Australien mit der Tochter Leighton sowie die Rückkehr des einstigen Sorgenkinds Hochtief Europe mit dem deutschen Baugeschäft in die Gewinnzone. Hier erwirtschaftete Hochtief ein EBT von 5,2 Mio. Euro - vor Jahresfrist stand noch ein Verlust von 24,1 Mio. Euro in den Büchern. Der Konzern nimmt in der Sparte nicht mehr Aufträge um jeden Preis an und konzentriert sich auf ertragsstarke Projekte.

Hochtief konnte im dritten Quartal bei fast allen Kennzahlen die Erwartungen der Analysten übertreffen, nur der Nettogewinn lag leicht unter den Prognosen. Analysten hatten einen Auftragseingang von 5,8 Mrd. Euro, einen Gewinn vor Steuern von 140 Mio. Euro und einen Überschuss nach Anteilen Dritter von 45 Mio. Euro erwartet.

Für das Gesamtjahr rechnet Hochtief weiter mit einem Vorsteuerergebnis und einem Gewinn auf einem ähnlichen Niveau wie im Rekordjahr 2008. Auftragseingang und Konzernumsatz sollen sich auf einem Niveau unterhalb des Vorjahres einpendeln. (APA/Reuters)