Los Angeles - Knapp ein halbes Jahr nach dem tragischen Unfalltod seiner vierjährigen Tochter ist der ehemalige Boxchampion Mike Tyson nach einem heftigen Streit mit einem Fotografen auf dem Flughafen von Los Angeles festgenommen worden. Nach Angaben eines Sprechers der Flughafenpolizei vom Mittwoch wird gegen den 43-Jährigen wegen des Verdachts der Körperverletzung ermittelt.

Der Paparazzo warf Tyson vor, ihn geschlagen zu haben; wegen eines Schnitts auf der Stirn musste er im Krankenhaus behandelt werden. Laut dem Sprecher laufen auch Ermittlungen gegen den Fotografen.

Tysons Sprecherin Tammy Brook sagte, der Ex-Boxweltmeister habe sein zehn Monate altes Baby vor dem aufdringlichen Fotografen schützen wollen. Die Polizei wollte sich zu dem genauen Vorgang zunächst nicht äußern: Es gebe "jede Menge unterschiedlicher Versionen" zu dem Vorfall sowie etliche Zeugen, sagte der Sprecher. Anhand von deren Aussagen werde nun versucht, das Geschehen zu rekonstruieren.

Tyson hat eine schwierige Zeit hinter sich. Im Mai hatte sich seine kleine Tochter Exodus beim Spielen auf einem Laufband an einem Kabel stranguliert, sie starb kurz darauf auf der Intensivstation. Zwei Wochen später heiratete Tyson in aller Stille zum dritten Mal. Seine Frau Lakiha Spicer war während des Streits auf dem Flughafen ebenfalls anwesend.

Der frühere Schwergewichtsboxer hatte in seinem Leben immer wieder für Skandale gesorgt. 1992 war "Iron Mike" wegen Vergewaltigung einer Schönheitskönigin zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, wurde aber schon 1995 wieder freigelassen. Bei einem Kampf biss er im Jahr 1996 seinem Gegner Evander Holyfield ein Stück vom Ohr ab. 1999 wurde er verurteilt, weil er zwei Menschen nach einem Verkehrsunfall überfallen hatte. 2002 löste er bei einer Pressekonferenz eine Massenschlägerei aus und biss dem britischen Boxer Lennox Lewis ins Bein. Hinzu kamen immer wieder Drogendelikte, zuletzt saß er deshalb Ende 2007 eine 24-stündige Haftstrafe ab.  (APA/AP)