Oslo - In der norwegischen Presse geisterte das Wort "Monstertorsk" ("Monsterdorsch") herum - aber aus der Filmgeschichte wissen wir ja, dass hinter einem "Monster" oft genug ein tragisches Schicksal steht ... und hinter dem meistens: der Mensch. Das dürfte in diesem Fall nicht anders sein. Norwegische Fischer fingen im Herbst missgebildete Dorsche - laut einem Bericht der Osloer "Aftenposten" stammen diese aus einer bestimmten Küstenregion bei Tromsø. Die Fischer hatten sich an die staatliche Fischereibehörde gewandt, die Angelegenheit wurde wegen der großen wirtschaftlichen Bedeutung der Fischzucht für das Land zunächst aber geheim gehalten und Fotos der deformierten Tiere zurückgehalten.

Die Untersuchung der Tiere lieferte indessen das Ergebnis, dass sie möglicherweise aus Massenzuchtanlagen stammen. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls das norwegische Meeresforschungsinstitut in Bergen. Laut dem Ozeanforscher Terje van der Meeren weisen mehrere der eingesandten Exemplare exakt jene Merkmale auf, wie sie bei "intensiven Zuchtmethoden" entstehen: Buckel, deformierte Mundpartie und Überfettung.

Der diensthabende Chef der in Lyngen bei Tromsö gelegenen Storfjord Torsk AS mit derzeit rund 400.000 Zuchtdorschen wies gegenüber "Aftenposten" Spekulationen zurück, die Fische könnten aus seiner Anlage stammen. Nur bei einer "verschwindend geringen" Menge Fisch stelle man dort Deformierungen fest. (APA/red)