Wien - Experten sehen Chancen für Arigona Zogaj, deren Mutter und die jüngeren Geschwister, auch nach dem negativen Asylbescheid weiter in Österreich zu bleiben.

Asylspezialist Anwalt Wilfried Embacher weist auf Rechtsmittel beim Asylgerichtshof hin. Diese Stelle wird vor allem zu prüfen haben, ob menschenrechtliche Gründe für den Verbleib der Zogajs in Österreich vorliegen, zitiert er seinen Kollegen Georg Bürstmayr.

Der weisungsfreie Asylgerichtshof habe drei Fragen zu klären, so Bürstmayr: Ob die Zogajs unter die Genfer Flüchtlingskonvention fallen, ob diesen subsidiärer Schutz zusteht und ob sonstige Gründe - etwa die lange Aufenthaltsdauer - gegen eine Ausweisung sprechen. Während der Asylanwalt bei den ersten beiden Punkten eher schwarz für die Betroffenen sieht, hält er es für wahrscheinlich, dass der Asylgerichtshof im dritten Punkt positiv für die Familie entscheiden könnte: "Das ist eine menschenrechtlich spannende Frage."

Intensive soziale Bindung zu Österreich wichtig

Embacher sieht im Fall der Zogajs eine Chance auf humanitäres Bleiberecht gegeben, auch wenn es nur "ganz wenig Fälle" gebe, wo dieses trotz einer bereits erfolgten Ausweisung genehmigt worden sei. Im Fall der Zogajs müsse man schauen, wie intensiv etwa die familiäre und soziale Bindung zu Österreich sei. "Bei ihr sehr", so die Einschätzung des Experten Arigona betreffend. Insgesamt werde es aber schwierig für die Betroffenen sein, betonen beide Experten. Das Innenministerium werde den Fall aufgrund der medialen Präsenz wohl besonders genau mitverfolgen. (APA)