Der Default-Desktop in openSUSE 11.2 ist KDE 4.3.1...

Screenshot: openSUSE

...alternativ gibt es aber auch GNOME 2.28.

Screenshot: openSUSE

Mit openSUSE 11.2 hat eine der traditionsreichsten Distributionen in der Linux-Welt nun eine neue Generation der eigenen Software abgeliefert. Da die Vorgänger-Release bereits rund 11 Monate her ist, hat sich eine veritable Liste an Neuerungen angesammelt.

Auswahl

Die wohl im Vorfeld am emotionalsten diskutierte: Nach Jahren der Desktop-Neutralität kennt openSUSE 11.2 nun wieder eine Default-Auswahl. Aus der Erkenntnis, dass ein Gros der eigenen NutzerInnen den KDE favorisieren, hat man die Konsequenz gezogen, diesen bei der Installation ab sofort wieder zu bevorzugen.

KDE4

Konkret wird dabei der KDE 4.3.1 ausgeliefert, und damit ein wesentlich "vollständigerer" KDE4-Desktop, als es noch bei 11.1 der Fall war. So wurden zwischenzeitlich zahlreiche zentrale KDE-Programme auf Qt4 portiert, auch das openSUSE-eigene Administrations-Tool YaST hat ein neues Interface verpasst bekommen.

Alternative

Alternativ steht aber auch weiterhin GNOME zur Auswahl, dieser ist ebenfalls in seiner aktuellsten Generation - GNOME 2.28 - enthalten. Als Browser kommt von Haus aus übrigens nun bei beiden Umgebungen der Firefox zum Einsatz - bislang hatte man bei KDE den Konqueror bevorzugt.

Hardware

Aber auch unter der Haube hat sich bei openSUSE mittlerweile einiges getan, Kernel 2.6.31 bringt zahlreiche Verbesserungen beim Hardware-Support. Das Projekt verweist außerdem darauf, dass man einige Arbeit in die optimierte Unterstützung von Netbooks gesteckt hat - wohl auch ein Vorgeschmack auf die Partnerschaft mit Intel rund um die Netbook-Linux-Plattform Moblin, an der sich openSUSE-Hauptfinanzier Novell intensiv beteiligt.

Dateisystem

Als Default-Dateisystem kommt nun erstmals ext4 zum Einsatz, das den eigenen Vorgänger ext3 ablöst und nicht nur größere Dateisysteme unterstützt sondern auch eine bessere Performance bringt. Für die etwas Wagemutigeren gibt es außerdem einen Ausblick auf die Zukunft in diesem Bereich: Das "Next-Generation-Dateisystem" btrfs kann nun ebenfalls im Installer ausgewählt werden. Dazu kommt ein erheblich beschleunigter Systemstart und ein "Technology Preview" auf das Web-Management-Interface "WebYaST".

Download

openSUSE 11.2 kann ab sofort von der Seite des Projekts heruntergeladen werden. Neben einem umfangreichen DVD-Image stehen auch schlankere Live-CDs für GNOME und KDE zur Auswahl. Erstmals gibt es allerdings auch die Möglichkeit ein bestehendes openSUSE 11.1 direkt aus dem laufenden System heraus mittels der Kommandozeileneingabe "zypper dup" auf die neueste Release zu aktualisieren.

Launch-Party

In Wien wird die neue Release übrigens am Freitag (13.11. / 20:00) mit einer Launch-Party im Museumsquartier (Raum D / quartier21, QDK / Electric Avenue) begangen. Dabei wird auch openSUSE-Entwickler Alexander Rössler vor Ort sein und über die Neuerungen der Distribution berichten. Weitere Informationen gibt es im zugehörigen Blog-Eintrag.

Test

Ein ausführlicher Test von openSUSE 11.2 wird diesen Sonntag auf derStandard.at/web veröffentlicht. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 12.11.09)