Tripolis - Die beiden seit Juli 2008 in Libyen festgehaltenen Schweizer Geschäftsleute Rachid Hamdani (69) und Max Göldi (54) werden wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Das gab am Donnerstag in Tripolis ein Regierungssprecher bekannt. Den Vorwurf der Geiselnahme hatte zuvor Vize-Außenminister Khaled Kaim zurückgewiesen. Am 22. Oktober hatte die Schweizer Außenministerin Micheline Calmy-Rey erstmals öffentlich von einer "Geiselnahme" gesprochen.

Der Vizeminister wies jeglichen Zusammenhang mit der vorübergehenden Festnahme des Sohnes von Revolutionsführer Muammar Gaddafi, Motassim Bilal (genannt "Hannibal"), in Genf kategorisch zurück. Weil Bern jedoch einen solchen Zusammenhang hergestellt hätte, seien die bilateralen Verhandlungen erschwert worden. Am 15. Juli 2008 hatte die Genfer Polizei den Gaddafi-Sohn und dessen Frau in einem Luxushotel festgenommen, weil sie zwei Bedienstete misshandelt haben sollen. Das Ehepaar konnte die Schweiz kurz darauf nach Zahlung einer Kaution verlassen. (APA/Reuters)