Madrid - Die Fusionsgespräche der Fluggesellschaften British Airways und Iberia sind in der entscheidenden Phase. Das Direktorium der spanischen Airline teilte am Donnerstag mit, erwogen werde ein Aktientausch, demzufolge die Briten 55 Prozent an der neuen Gesellschaft halten würden und Iberia 45 Prozent. "Es ist noch keine Entscheidung gefallen, und es gibt noch keine Gewissheit, dass ein Abkommen zustande kommen wird", erklärte die spanische Gesellschaft aber zugleich.

Demgegenüber berichtete die spanische Tageszeitung "El Pais" auf ihrer Internet-Seite, Iberia habe der Fusion zugestimmt. Demnach werde Iberia-Chairman Antonio Vazquez auch Chairman des neuen Unternehmens, Sitz der Konzernzentrale werde London. Ob BA-Chef Willie Walsh - wie von Branchenexperten erwartet - auch das neue Unternehmen leiten soll, stand in dem Bericht nicht. Iberia lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

Streitfragen geklärt

Der Fernsehsender Sky News hatte zuvor berichtet, BA und Iberia hätten wichtige Streitfragen - etwa zum Führungspersonal - geklärt. BA erklärte dazu lediglich, die Gespräche dauerten an und Entscheidungen seien noch nicht gefallen. In einer Mitteilung der britischen Airline hieß es zudem, dass sich auch das BA-Direktorium in einer separaten Sitzung mit dem Thema befasse. Eine Einigung sei aber noch keine ausgemachte Sache.

An den Börsen beflügelten die Nachrichten die Spekulationen der Anleger. BA-Aktien legten in London zeitweise um mehr als sieben Prozent zu, Iberia-Titel lagen in Madrid rund zehn Prozent im Plus. Beide Airlines stehen in Folge der Wirtschaftskrise unter Druck und hoffen darauf, mit einem Zusammenschluss ihre Kräfte bündeln zu können. Weltweit ist die Branche in einer Phase der Konsolidierung. Die Deutsche Lufthansa hat im Zuge dessen jüngst die Konkurrenten Brussels Airlines und Austrian Airlines übernommen.  (APA)