Madrid - Diego Maradona bleibt nach der mühsamen WM-Qualifikation Argentiniens weiter unter Druck. Vor dem Testspiel am Samstag gegen Europameister Spanien fordern Fans weiter die Ablösung des einstigen Volkshelden. Daraufhin sah sich Routinier Juan Sebastian Veron, der als "heimlicher Chef" der Nationalmannschaft gilt, veranlasst, Maradona zu verteidigen: "Maradona muss bis zur WM auf dem Posten bleiben!" Der Trainer wisse selbst, dass man vieles besser machen müsse.

Dass der 49-Jährige nicht immer weiß, was er tut, bewies er mit seinen verbalen Entgleisungen nach dem Erreichen der WM-Endrunde 2010 in Südafrika. Die FIFA hat daraufhin ein Verfahren gegen Maradona eröffnet. Der Ausraster nach dem 1:0 gegen Uruguay, sein gestörtes Verhältnis zu Co-Trainer Carlos Bilardo und die wenig überzeugenden Darbietungen der "Albiceleste" unter seiner Ägide lassen für ihn auch den Test gegen Österreichs kommenden Länderspiel-Gegner in Madrid zum Ernstfall werden.

Deshalb verbot Maradona im ersten Training in der spanischen Hauptstadt zunächst einmal alle Kabinettstückchen und maßregelte Pablo Aimar, als dieser einem Mitspieler den Ball durch die Beine spielte. Maradona habe "Arbeit und noch mehr Arbeit" auf die Tagesordnung gesetzt, kommentierte am Donnerstag das Sportblatt "Ole".

Unterdessen schwelt Maradonas Konflikt mit Bilardo weiter. Wann und wie er wieder offen ausbrechen könnte, weiß keiner. Maradona, der während der Qualifikation mal eben zur Kur nach Südtirol verschwunden war und "vergessen" hatte, irgendwem Bescheid zu sagen, pocht darauf, dass er und nur er über die Zusammenstellung der Nationalelf zu entscheiden habe. Gegen Spanien setzt er vor allem auf Lionel Messi vom FC Barcelona, der in der WM-Qualifikation enttäuscht hatte. "Es wird ein schönes Spiel", sagte Messi vor dem Test gegen die Iberer. (APA)