Bristol - Ener aktuellen Untersuchung zufolge zeigt das Absorptionsvermögen der Erde gegenüber dem (unter anderem vom Menschen) freigesetzten CO2 noch keine Erschöpfungserscheinungen: Ihrzufolge sind der in der Luft verbleibende Anteil des freigesetzten CO2 und jener, der absorbiert wird, seit 1850 nahezu konstant geblieben sind. Und das, obwohl die CO2-Emissionen seit 1850 von rund zwei Milliarden Tonnen jährlich auf heute 35 Milliarden angestiegen sind.
Zu diesem Schluss kommt der Wissenschafter Wolfgang Knorr von der University of Bristol in einer neuen Studie im Fachmagazin "Geophysical Research Letters". "Das legt auch nahe, dass Ökosysteme zu Land und zu Wasser eine größere Kapazität haben CO2 aufzunehmen als bisher vermutet", so Knorr. Die Resultate widersprechen auch bisherigen Studien, die davon ausgegangen waren, dass die CO2-Absorptions-Kapazität von terrestrischen Ökosystemen und Ozeanen abnimmt und damit die CO2-Anteile in der Atmosphäre dramatisch erhöht werden.
"Die Stärke der Studie ist die, dass sie lediglich auf Maßeinheiten und statistischen Daten beruht, die unter anderem auf Eisbohrkerne in der Antarktis zurückgreifen. Modelle werden nicht benutzt", erklärt der Forscher. Für die Zukunft der Klimapolitik sei das jedenfalls sehr wichtig, denn einige Wissenschafter gehen davon aus, dass die Absorptionskraft der Erde bereits abgenommen habe. Nichtsdestotrotz steigt der CO2-Gehalt in der Atmosphäre an, da nur der Prozentsatz des nicht-absorbierten Treibhausgases im Verhältnis zum absorbierten gleich geblieben ist, die Masse an sich aber stark zugenommen hat. (pte/red)