Die Kommunalwahlen im Kosovo, die am Sonntag stattfinden, sind die ersten Wahlen, die die Regierung nach der Unabhängigkeit selbst organisiert. Sie sollen die Grundlage für die Dezentralisierung des Landes sein, wie sie im Ahtisaari-Plan vorgesehen ist. Der Kosovo sollte demnach 38 Gemeinden, davon zehn mit serbischer Mehrheit, haben.

Doch nur in drei serbischen Gemeinden soll nun gewählt werden. In zwei Gemeinden der geteilten Stadt Mitrovica und in Partes soll der Urnengang im Frühjahr nachgeholt werden. Belgrad gab wieder einmal die Empfehlung, die Wahlen ganz zu boykottieren. "Mit diesen Wahlen bekommen die im Kosovo lebenden Serben nichts" , erklärte Serbiens Kosovo-Minister Goran Bogdanović. Doch trotzdem wurden 21 serbische Listen angemeldet. "In Belgrad redet man immer nur vom Status des Kosovo und vergisst dabei die Probleme des Alltagslebens" , sagt die serbische Politikerin aus dem Kosovo Rada Trajković.

Zudem riefen über einhundert serbische Intellektuelle die Kosovo-Serben auf, an den Wahlen teilzunehmen und ihren Autonomiestatus auszubauen. (Andrej Ivanji aus Belgrad, DER STANDARD/Printausgabe 13.11.2009)