Moskau - Die in einem spektakulären Internetvideo eines russischen Majors geäußerten Vorwürfe an die Polizei des Landes sind von Innenminister Raschid Nurgalijew scharf zurückgewiesen worden. Die Behauptungen des mittlerweile entlassenen Alexej Dymowski, bei der Polizei würden gezielt auch Unschuldige verhaftet und herrsche ein korruptes System, seien von Grund auf unwahr. Das sagte Nurgalijew am Donnerstag nach Angaben der Agentur Itar-Tass in Moskau. Der Ressortchef steht seit der Veröffentlichung der an Regierungschef Wladimir Putin adressierten Botschaften unter Druck.

Die Videos des 32-jährigen Majors aus der Schwarzmeer-Stadt Noworossijsk hatten im russischen Internet und in höchsten politischen Kreisen erheblichen Wirbel ausgelöst. Beobachter bezweifeln, dass Dymowski aus Eigeninitiative gehandelt haben könnte. Unterdessen hätten weitere Polizisten Videos mit Vorwürfen an die Miliz ins Netz gestellt, berichteten russische Medien. Darin werde angegeben, dass auch in der Teilrepublik Komi unbescholtene Bürger verhaftet würden, um bestimmte Quoten für Verhaftungen zu erfüllen.

Dymowski hatte auch über schlechtes Gehalt und viele Überstunden geklagt. Seine Vorgesetzten verfügten daraufhin am vergangenen Wochenende seine Entlassung "wegen Verleumdung". Der ehemalige Drogenfahnder klagt seitdem, er werde beschattet und fürchte um die Sicherheit seiner Familie. (APA)