Paris - Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat die USA aufgefordert, mit einem konkreten Aktionsplan zur Wiederaufnahme der Gespräche seines Landes mit Israel beizutragen. Der von Präsident Barack Obama initiierte Dialog der Konfliktparteien im Nahen Osten sei bislang nicht über einen Meinungsaustausch hinausgegangen, sagte Assad in einem Interview der französischen Zeitung "Le Figaro". Es wurde kurz vor dem Treffen Assads mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy am Freitag in Paris veröffentlicht.

Der Schwachpunkt im Friedensprozess sei dessen Sponsor, die US-Regierung, sagte Assad. "Was Obama über den Frieden sagte, ist gut", erklärte Assad. "Wir stimmen darin grundsätzlich mit ihm überein. Aber, wie ich schon sagte, wo ist der Aktionsplan? Der Sponsor muss einen Aktionsplan vorlegen."

Assad kritisierte zudem, dass die USA an Sanktionen gegen sein Land festhielten. Dies sei für gemeinsame Friedensbemühungen hinderlich.

Im Jahr 2000 waren Verhandlungen zwischen Syrien und Israel an der syrischen Forderung nach Rückgabe der 1967 von Israel besetzten und später annektierten Golanhöhen gescheitert. Die Türkei vermittelte später zwischen beiden Staaten, zu formellen Verhandlungen kam es aber nicht. Israel wirft Syrien vor allem die Unterstützung der radikal-islamischen Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen vor. (Reuters)