Washington - Die Wasserverschmutzung des Potomac River in Washington führt laut einer Umweltschutzgruppe zu Hermaphroditismus bei den dort lebenden Fischen und könnte sich auch auf den menschlichen Stoffwechsel auswirken. In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Organisation Potomac Conservancy ist die Rede von Schadstoffen, die das Wachstum und die geschlechtliche Entwicklung von Wirbeltieren beeinflussten. So hätten 80 Prozent der untersuchten Fische aus dem Potomac sowohl männliche als auch weibliche Fortpflanzungsorgane aufgewiesen.

Die US-Hauptstadt bezieht fast ihr gesamtes Wasser aus dem geschichtsträchtigen Fluss. Spuren der Schadstoffe seien sogar im Urin von Kindern aus der Region nachgewiesen worden. Es handle sich um Inhaltsstoffe aus Pestiziden, tier- und humanmedizinischen sowie Kosmetik-Produkten. Die Betreiber der Wasserfilteranlagen der Region seien nicht verpflichtet, diese Stoffe herauszufiltern, sagte der Wissenschaftler John Myers von der Organisation Enviroment Health Sciences. Die Umweltschützer forderten den US-Kongress daher auf, das Trinkwassergesetz zu ändern. (APA/red)