Wandern im Herbst.

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Als Managettasteig scheint der von Weidling über Kammers- und Taferlberg zur Windischhütte führende Weg schon in der touristischen Literatur des späten 19. Jahrhunderts auf. Seinen Namen verdankt er dem Umstand, dass er in der Managettagasse beginnt. Zu einer Markierung brachte er es trotz seiner Beliebtheit nie, was viele Wanderer bedauerten, weil bei einigen Abzweigungen nicht ganz klar war, welchen Ast man wählen sollte.

Nun ist die Route für die Mountainbiker beschildert, und zwar so gut, dass ein Verirren kaum mehr möglich ist, die Bezeichnungen auf den neuen Wegweisern lauten aber Babenbergerstrecke und Alpentour.

Managettagasse und Managettasteig sind falsch geschrieben, sie sind nach dem Freiherrn Johann Wilhelm von Mannagetta (1588 bis 1666) benannt. Der Hofmedicus und -mathematiker, Leibarzt dreier Kaiser, führte im Jahre 1860 die ersten sinnvollen Verordnungen zur Bekämpfung der Pest ein.

Die Gegend inspirierte offensichtlich immer schon die Künstler, Nikolaus Lenau (1802 bis 1850) - eigentlich Nikolaus Nimbsch, Edler von Strehlenau - schrieb dort seine Waldlieder, Ludwig van Beethoven einen Teil seiner Pastoralsymphonie.

Der Poet und Bohemien Peter Altenberg (1859 bis 1919) brach eine Lanze für den Wienerwald, indem er formulierte: "Ihr reist fort? Wohin denn? Von euch selbst vielleicht? Wozu also? Es geht nicht nach Kilometern! Nur für Schmöcke, Seelenlose und falsch Erlebnis-Hungrige!"

Auf der Runde um den Rotgraben genießt der Wanderer immer wieder den Blick auf den Höhenzug zwischen Kahlenberg, Hermannskogel und Exelberg, erfreut sich am ständigen Wechsel von freien Flächen mit bewaldeten Abschnitten und wundert sich ständig, welch reizvolles Gebiet man unweit der Großstadt durchmessen, wie viel Romantik man dort noch erleben kann.

Schwierigkeiten gibt es auf der ganzen Strecke nicht, nur ein kurzes steiles Stück - und das im Abstieg - ist zu bewältigen.

Die Route: Von der Kirche in Weidling geht es kurz in Richtung Scheiblingstein, dann zweigt man nach rechts in die Managettagasse und folgt den Wegweisern. Über Kammersberg und Taferlberg erreicht man eine rote Markierung, folgt dieser nach rechts, wechselt auf Grün und gelangt zur Windischhütte. Gehzeit zwei bis 2¼ Stunden.

Ein kurzes Stück zurück und dann nach links auf die gelbe Markierung, der man bis zum Eichenhain folgt, blau geht es weiter bis zur Hohenauer Wiese, der Weg bis zum Haschhof ist grün markiert. Bald darauf wendet man sich nach rechts auf die gelbe Markierung, die anfangs steil in den Rotgraben führt. Vorbei am Weidlinger Friedhof erreicht man wieder den Ausgangspunkt. Gehzeit ab Windischhütte zwei Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/14.11.2009)