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Die ÖSV-Hoffnungen ruhen auf Michaela Kirchgasser (re).

Foto: APA/ Gindl

Levi - Das Comeback von Marlies Schild ist zentrales Thema des ersten alpinen Weltcup-Slaloms der Damen am Samstag in Levi (10.00/13.00 Uhr/live ORF1). Die Salzburgerin will die Erwartungen aber gebremst wissen und sieht das erste Rennen als erstes Herantasten. Weit Höheres strebt natürlich Weltmeisterin und Disziplin-Weltcup-Verteidigerin Maria Riesch aus Deutschland an, ebenso wie die US-Amerikanerin Lindsey Vonn, die im Vorjahr nördlich des Polarkreises gewonnen hat. Im Riesentorlauf von Sölden haben sich die beiden aufgewärmt, im Slalom von Levi wird das Duell der Markenkolleginnen um die große Kristallkugel richtig eröffnet.

Material-Verspätung

Der Österreichische Skiverband (ÖSV) ist nach den Ausfällen von Kathrin Zettel (krank) und Nicole Hosp (verletzt) stark dezimiert und bangte zudem am Freitag um die Rennskier. Service-Material, Trainings- und Rennskier zahlreicher Sportler und Skifirmen waren in Zürich und Helsinki nicht in die Maschinen verladen worden, die wertvolle Fracht wurde erst Freitagvormittag im Skiort 170 Kilometer nördlich des Polarkreises zugestellt. Bei frischen Minus zehn Grad und etwas verspätet begaben sich die Skidamen dann zur Hangbefahrung auf die Piste "Black Levi".

Hoffen auf Kirchgasser und Schild

Der ÖSV muss in Levi, wo zum siebenten Mal ein Damen-Weltcuprennen in Szene geht, mit der fiebrigen Zettel ausgerechnet jene Läuferin vorgeben, die im Saison-Auftakt-Riesentorlauf in Sölden als Zweite die mit Abstand Beste des rot-weiß-roten Teams war. Zettel und Hosp, die auf dem Rettenbachferner zu Sturz gekommen war und die Olympiasaison mit Kreuzbandriss im rechten Knie abhaken musste, waren im vorigen Winter die einzigen, die im Slalom auf das Podest gekommen waren. Trauriger Höhepunkt war der WM-Slalom in Val d'Isere mit einer Nullnummer. Michaela Kirchgasser ist damit am Samstag neben Schild die Routinierteste des achtköpfigen Teams.

Schild hat 2006 in Levi gewonnen und bereits einmal in Finnland ein Comeback-Rennen absolviert, am 29. November 2001 war sie hinter Lokalmatadorin Tanja Poutiainen Zweite geworden. Ein ähnliches Resultat wäre am Samstag eine Sensation, die Gewinnerin von 18 Weltcup-Slaloms will jedoch völlig ohne Druck ihre ersten rennmäßigen Schwünge fahren. "Ich probiere, an den Start zu gehen und einfach mal locker zu fahren und zu schauen, wo ich ungefähr stehe. Mehr kann ich mir im Moment eigentlich nicht erwarten", sagte die Salzburgerin.

Erfolgshungrige Weltmeisterin

Die besten zwei Skirennläuferinnen der vergangenen Saison, Vonn und Riesch, starteten in Sölden in ihrer jeweils schwächsten Disziplin mit den Rängen 9 und 18 in den Olympiawinter. "In Levi will ich meinen WM-Titel natürlich schon ein bisschen bestätigen. Denn als Weltmeisterin will man natürlich gleich im ersten Rennen zeigen, was man drauf hat", sagte die 24-jährige Riesch aus Garmisch-Partenkirchen, die als Titelverteidigerin im Disziplinen-Weltcup zu den Favoritinnen gehört. "Das Gelände liegt mir und mit dem dritten Platz im vergangenen Jahr hatte ich einen optimalen Start in die Saison erwischt."

Eine gewagte Prognose hatte Vonn vor einem Jahr gemacht - die allerdings aufging und den Siegeszug zum Gesamtweltcup einleitete. "Ich liebe Levi. Ich bin eine Abfahrerin, keine Slalomläuferin, aber vielleicht ändern sich die Dinge", sprach Vonn und gewann den ersten Weltcup-Slalom ihrer Karriere. Technik-Head-Coach Trevor Wagner sieht seine Damen optimal auf die harten Bedingungen vorbereitet. "Lindsey hat in Vail gut trainiert, die anderen haben sich in Haus im Ennstal vorbereitet." Den größten Vorteil von allen hat aber Sölden-Siegerin Poutiainen, die Levi kennt wie keine andere und direkt am Ort des Geschehens trainierte und 2004 die Weltcup-Premiere gewann. (APA)

ÖSV-Damenteam für Weltcup-Slalom am Samstag in Levi: Marlies Schild, Michaela Kirchgasser, Anna Fenninger, Eva Maria Brem, Simone Streng, Bernadette Schild, Carmen Thalmann, Verena Höllbacher