Bratislava - In der Slowakei finden heute Regionalwahlen statt. Die Wahllokale sind von 7.00 bis 22.00 Uhr geöffnet. Um die Mandate in acht Regionalparlamenten bewerben sich 3.472 Kandidaten. Um die Position des Vorsitzenden der regionalen Selbstverwaltung bewerben sich 57 Kandidaten. Insgesamt sind 4.352.780 Personen wahlberechtigt. Die Ergebnisse der Wahl werden am Sonntag in der Früh bekanntgegeben werden.
Es wird eine niedrige Wahlbeteiligung erwartet. Im Jahr 2005 hatten nur 18 Prozent der Wahlberechtigten an der Regionalwahl teilgenommen. Für Regionalwahlen gilt in der Slowakei das Mehrheitswahlrecht. Meinungsumfragen zufolge wird in mindestens in sieben von acht Regionalparlamenten eine Koalition um die regierende linksgerichtete Smer (Richtung) die Mehrheit erringen. Einzig in der Hauptstadtregion Bratislava (Preßburg) haben die oppositionellen Mitte-Rechts-Parteien gute Chancen auf eine Mehrheit.
Die Vorsitzenden der Regionen werden direkt gewählt. Derzeit stehen in allen Regionen Vertreter der Parteien der Regierungskoalition an der Spitze der Regionalverwaltung, zumeist Repräsentanten von Smer oder der Bewegung für eine Demokratische Slowakei (HZDS).
Koalition gegen Ungarnpartei
In der Region Nitra koalieren alle slowakischen Parteien mit Ausnahme der Slowakischen Nationalpartei (SNS) gegen die Ungarnpartei SMK. Die Entstehung dieser "slowakischen Koalition" war eine Reaktion auf die Situation in der Wahlperiode 2001 bis 2005, als die "Partei der Ungarischen Koalition" (SMK) alle Posten in der Region beherrschte und die slowakischen politischen Parteien aus den Entscheidungsprozessen quasi ausgeschlossen waren.
Mit Spannung werden auch die Ergebnisse der SMK mit Pal Csaky an der Spitze und der neugegründeten ungarisch-slowakischen Partei "Brücke" mit dem Ex-Vorsitzenden der SMK, Bela Bugar, erwartet. Es handelt sich um die erste Konfrontation dieser beiden Parteien, deren Stammwähler Angehörige der ungarischen Minderheit sind. In Meinungsumfragen liegen die beiden Parteien ungefähr gleichauf. (APA)