Wien - Ein Gutachten der Wiener Universitätsklinik warnt im Fall einer Abschiebung der Familie Zogaj vor einem Familiendrama, berichtet "profil" am Samstag in einer Vorausmeldung. Bei der Mutter, Nurie Zogaj, werde sich in der Abschiebesituation "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Suizidalität ergeben" - und ein "Mitnahmesuizid (Kinder)" sei denkbar, heißt es demnach in einem Befund des Wiener Professors für Psychiatrie Thomas Stompe für das Bundesasylamt vom September.

Triste Situation für Rückkehrer

Die Brüder von Arigona Zogaj - Alfred, 18, und Alban, 20 - hätten unterdessen ihre Bleibe im Heimatdorf Kalican verloren. Sie würden sich in der Stadt Peja im Westen des Kosovo aufhalten, in einem ungeheizten Haus, in dem der Strom nur stundenweise funktioniere. Die Hoffnung, Arbeit zu finden, habe sich für sie bisher nicht erfüllt, berichtet "profil" von einem Lokalaugenschein. Der kosovarische Präsident Fatmir Sejdiu schätzte in einem Interview die Lage für Rückkehrer trist ein: Es gebe nicht einmal Jobs für die, die bereits im Land sind. Die Arbeitslosigkeit betrage über 40 Prozent. (APA)