Foto: Astrid Knie & www.business-bike.at
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Das mit dem idealen Winter-Fahrrad, wie es mir der Lukas in seinem Mail verkaufen will, halte ich für einen Schmäh. Das hat er nur geschrieben, weil es grad passt. Wenn es Sommer wäre, hätte er das ideale Sommer-Fahrrad daraus gemacht. Für so gefuchst halte ich den Lukas. Darum frage ich nach, was sein „Business-Bike" für den Winter prädestiniert. Er meint: „Weil es elektrisch angetrieben wird und ich selbst in meterdicken Regen- und Winter-Klamotten nicht schwitze, weil ich nicht mittreten muss - auch steil bergauf nicht. Weil es faltbar ist - es ist wetterfest verstaubar und trotzdem täglich benutzbar, wie ich jeden Tag im Zug beweise. Und es hat dicke Reifen - den Big Apple. Der hat eine gute Laufruhe auch bei schlechten Bodenverhältnissen."

Nun ja. Das sind jetzt keine Winter-Argumente, weil im Sommer schwitzt man auch nicht, wenn man nicht treten muss, zsammlegen lässt es sich auch, wenn es nicht kalt und nass ist, und den Sommer, in dem es keine Schlaglöcher in der Straße gibt, hat die Straßenverwaltung noch nicht erfunden. Aber gut, ehrlich gestanden hat Lukas da ein faltbares Elektrobike, das gerade seinen Verkaufsstart feiert; und sein Konzept scheint aufzugehen: Das Business-Bike gibt es mit Pedelec-Antrieb, wie er in Deutschland vorgeschrieben ist, aber auch mit Gasgriff, wie man ihn in Österreich würgen darf. Und nur dann schwitzt sich wirklich nix zusammen.

Wheelen mit dem Klapprad
Für Gewichtsfanatiker gibt es das Business-Bike mit dem 24 Volt-Akku. Der wiegt rund ein Kilogramm und das Rad mit ihm etwa 19 Kilogramm. Mit dem 36 Volt-Akku - beide sind Lithium-Ionen Akkus - ist das Fahrrad etwa ein Kilogramm schwerer, was aber eh komplett hugo ist, weil man um das Kilo weniger treten muss. Zum Wheelen wird man die Kraft aber brauchen, und das Gewicht stört ja am Packlträger nicht. Aber soundso lässt sich der Lukas nicht gerne auf Gewichtsangaben ein, weil, wie er sagt, wenn der neue Akku-Pack leichter wird, wovon auszugehen ist, dann stimmt alles wieder nicht. Beim Motor das gleiche. Ach ja, der ist von BAFANG und liefert 250 Watt und wiegt etwa drei Kilogramm. Beim Treten rennt der abgeschaltete Motor im Freilauf mit.

Was mir am Business-Bike am meisten taugt ist, dass es mich an ein Auto erinnert. Als kleiner Junge bin ich in einem Autohaus immer in jeden Wagen hinein, hab geschaut, wie weit der Tacho geht und habe dann entschieden, ob Topp oder Schrott. Sagen wir so, der Opa, mit seinem Fiesta, hatte kein kuhles Auto. Aber der Corsa vom Nachbarn war geil. Der ging zwar nur 120, war aber, wegen eines Racing-Tacho-Dings, bis 260 angeschrieben. Sowas ähnliches schafft das Business-Bike auch. Die Schaltung verspricht locker lässig acht Gänge, in Echt hat das Business-Bike aber nur sieben. Das sei so, sagt der Lukas, weil das Fahrrad ja auf die E-Version umgerüstet wird. Und damit man das Radl hinten nicht komplett verbiegen muss, legt sich der Lukas jetzt mit den Kranzln, die beim Umbau runterkommen, eine Sammlung an. „Du merkst beim Schalten nicht, dass ein Gang fehlt", meint er, „weil die Schaltung sehr gut eingestellt ist. Ich könnt mir vorstellen, dass wir gegen Aufpreis auch eine 7-Gang-Anzeige einbauen lassen."

Der Umbau
Viel wird ja nicht umgebaut, am zugekauften Faltrad, erklärt der Lukas: „Im Wesentlichen wird bei der Firma Elektrobiker in Wien ein Motor eingebaut, indem der Hinterreifen samt Schaltung getauscht wird. Und ein Gas-Kabel oder Pedelec-Scheiberl wird eingebaut. Der Rest befindet sich in einem abnehmbaren Akku, der sauber mit einem Bajonette-Verschluss an die Elektrik angeschlossen wird. Der ist, nebenbei bemerkt, ziemlich teuer, aber dafür stehen halt nicht 100 bunte Kabeln heraus, die beim ersten Regen einen Kurzschluss verursachen und schiach aussehen. Außerdem ist er mit einem "Dreh" schnell abmontiert."

Bestellen kann man sich ein Business-Bike um 1.999 Euro für die Economy-Edition, wie die Version mit dem normalen Akku heißt, oder um 2.099 Euro für die Power-Edition, die dann besser bergauf geht, unter www.business-bike.at. (Guido Gluschitsch/Fotos: Astrid Knie & www.business-bike.at)