Etwas nebulös ist sie noch, die Zukunft des Wasserstoffwirtschaft.

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Während man Ende des vorigen Jahrhunderts den baldigen Durchbruch vorhersagte, scheint man nun von einer Realisierung einer Wasserstoffwirtschaft weiter weg denn je. Dabei ist nicht so sehr die Energieumwandlung das Problem. Wasserstoff lässt sich durch Elektrolyse oder andere Prozesse relativ leicht herstellen und in einem Verbrennungsmotor zu Bewegungsenergie oder in der Brennstoffzelle zu Strom umwandeln. Das Problem liegt dazwischen: Wasserstoff enthält, bezogen auf das Volumen, wenig Energie. Das heißt, er muss hoch komprimiert oder tief gekühlt werden.

Beim üblichen Gasspeicherdruck von maximal 350 bar ergibt sich eine Reichweite von gerade mal 150 km. Künftig könnte man bis 700 bar gehen. Verdoppelung des Drucks heißt aber nicht nur annähernd Verdoppelung der Reichweite, man benötigt auch wesentlich mehr Energie für das Verdichten, und die Gastanks werden schwerer. Tiefkühlen unter minus 250 Grad, um den Wasserstoff zu verflüssigen, ist ebenfalls sehr energieaufwändig. Da selbst in die bestisolierten Behälter Wärme eindringt, muss Wasserstoff entweichen können, damit der Tank nicht platzt. Nach ein paar Tagen ist der Tank leer.

Warum man trotzdem weiter forscht? Wasserstoff wird in Zukunft trotz aller Schwierigkeiten eine zunehmende Bedeutung als Energieträger spielen. Wie schnell oder wie sehr er auch im Verkehr eine Rolle übernimmt, hängt unter anderem vom Entwicklungspotenzial der Batterien ab. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/13.11.2009)