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Ex-Leichtathletin Graf: "Ich habe einmal Blut abgenommen, aber nie rückgeführt".

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Wien - Österreichs ehemaliges Leichtathletik-Aushängeschild Stephanie Graf war Kundin von Humanplasma - das berichtet der "Kurier am Sonntag". Die zweimalige Sportlerin des Jahres gibt das zu, bestreitet aber, sich das abgenommene Blut refundiert zu haben, damit läge kein Doping vor. "Ich habe einmal Blut abgenommen, aber nie rückgeführt, weil ich mit diesem Wahnsinn nichts zu tun haben wollte", wird die Olympiasilbermedaillengewinnerin von Sydney in der Tageszeitung zitiert.

Der Kurier, wo die WM-Zweite von 2001 über 800 m bis zum Sommer als Kolumnistin engagiert war, beruft sich auf Polizeiprotokolle. Demnach sei Graf im Herbst 2003 in der Plasmapheresestation in Wien gewesen. "Mir reicht es. Ich will damit nichts mehr zu tun haben. Es wird schon seinen guten Grund haben, warum ich kurze Zeit später meine Karriere beendet habe und kein Rennen mehr gelaufen bin", sagte Graf, die vor Olympia 2004 ihren überraschenden Rücktritt erklärt hatte, der Zeitung weiter.

Außerdem werden in dem Artikel Anschuldigungen gegen Ex-Radprofi Georg Totschnig und Triathlon-Olympiasiegerin Kate Allen, die beide Doping und Besuche bei Humanplasma zuvor mehrfach dementiert haben, wiederholt. Zeugen, darunter eine ehemalige Krankenschwester bei Humanplasma, würden den Tour-de-France-Etappensieger von 2005 und die heuer zurückgetretene Athen-Goldmedaillengewinnerin belasten.

Humanplasma selbst hat im September die Behandlung von 30 Athleten in den Jahren 2003 bis 2006 eingestanden. Dopingvergehen verjähren nach acht Jahren. Der ertappte Ex-Radprofi Bernhard Kohl war bisher der einzige Athlet, der Blutdoping mit Hilfe von Humanplasma zugegeben hat. (APA)